Brandschutz ist ein zentrales Planungsthema – nicht nur, aber vor allem bei öffentlichen Gebäuden. Die Strategie, Brandlasten soweit möglich auszuschliessen, bedeutet keineswegs den Verzicht auf bequeme, gepolsterte Möbel. Kusch+Co hat ein Konzept entwickelt, das die unabdingbaren Voraussetzungen des Brandschutzes erfüllt.
Die Gefährlichkeit eines Feuers hängt vor allem davon ab, wie rasch sich ein Entstehungsbrand in einen Vollbrand verwandelt. Aktive Brandschutzmassnahmen sollen den Brandherd daher schnell eindämmen und unter Kontrolle halten. Diese Strategie gelingt nur, wenn möglichst wenig brennbare Materialien vorhanden sind, aus denen das Feuer seine Energie beziehen kann. Dies betrifft nicht nur die Baumaterialien, sondern auch die Ausstattung eines Gebäudes samt Einrichtungsgegenständen. Besonderes Augenmerk richten Brandschützer auf gepolsterte Möbel, da der verwendete Polsterschaum trotz flammhemmender Additive enorme Mengen an toxischen Brandgasen freisetzen kann.
Effektiver und normgerechter Brandschutz bedeutet zwar den Ausschluss konventioneller Polstermöbel, nicht aber den gänzlichen Verzicht auf bequemes und ästhetisches Sitzen. Die Verantwortlichen haben über mehrere Jahre hinweg produktbezogene wie auch produktneutrale Brandprüfungen durchgeführt, um das Brandverhalten der Möbel zu untersuchen.
Voraussetzungen und Massnahmen
Das Unternehmen hat ein Konzept entwickelt, das die vier unabdingbaren Voraussetzungen des Brandschutzes erfüllt: Möbel dürfen weder Entstehungsbrände fördern noch eine Zündquelle darstellen, wenig Brandrauch produzieren und müssen selbstverlöschend sein. Der Schlüssel dazu ist ein spezieller Polsterverbund, bei dem sich zwischen dem flammgeschützten Schaum und dem Bezugsstoff ein nicht brennbares Glasgewebe befindet. Diese Trennlage verhindert, dass der brennende Bezugsstoff innerhalb eines definierten Zeitraumes auf den Polsterschaum übergreifen kann – ganz ohne zusätzliche, ökologisch kritische Flammschutzmittel. Die Lösung ist dank der robusten Trennschicht langlebig und wird auch von Verschmutzungen nicht beeinflusst. «Diese Materialkombinationen können wir praktisch für alle unsere Produkte umsetzen und damit auch repräsentative, dick gepolsterte Möbel mit einem Maximum an Brandschutz ausstatten», so Ingo Bandurski, Brandschutz-Experte von Kusch+Co. Holzbauteile wiederum schützt deren Beschichtung: Der UV-gehärtete und wasserbasierte Klarlack ist schwer entflammbar.
Brandschutz in öffentlichen Bereichen
«Der Fokus wird nicht mehr auf das Brandverhalten von Einzelmaterialien gelegt, sondern der Polsterverbund als Ganzes beurteilt», so Ingo Bandurski weiter. Verschiedene Landesbauordnungen folgen inzwischen dieser Betrachtungsweise und ermöglichen es so, dass trotz hoher Brandschutz-Anforderungen komfortable Sitzmöbel in vielen Bereichen realisierbar sind. «Geht es um Flughafen-Planung, dann zielt spätestens die zweite Frage auf die Brandschutzeigenschaften unserer Produkte», berichtet Bandurski. «Wir erarbeiten zunächst gemeinsam mit den Brandschutzbeauftragten der Projekte Vorschläge und erstellen sogar Genehmigungsanfragen für bestimmte Produkte oder Polsterkomponenten.» Basis dafür sind Erfahrung und Transparenz in der Kommunikation: «Wir behaupten nicht, unbrennbare Polstermöbel herzustellen, aber wir setzen alles daran, die Brand-Sicherheit in öffentlichen Bereichen zu verbessern, das Leben von Menschen zu schützen, ihnen zugleich aber wertige sowie bequeme Möbel zu bieten.»