Gruner ist im Baumanagement mit „BIM to field“ im Oberwallis auf einer Grossbaustelle tätig und setzt in der Tragwerksplanung auf eine „Live Sharing“-Plattform.
Gruner übernimmt die Konstruktion, das Baumanagement und kümmert sich überdies um die Brandschutz-, Bauphysik- und die Akustik-Themen. In allen Aufgabengebieten kommen dabei digitale Tools zur Anwendung. Das trifft auch auf die Arbeit vor Ort zu.
Die Bauleitung ist mit einem Team von drei Bauleitern vor Ort. Dabei kommt die «BIM to field»-Applikation bei der Erstellung des Gebäudes zum Einsatz. Über die Applikation laufen das tägliche Baujournal und die Checklisten für die Abnahmen vor Ort, ebenso die zentralen Aufgaben-, Pendenzen- und Mängelverwaltungen, die zur besseren Übersichtlichkeit auf den hinterlegten Grundrissplänen mit Pins verortet werden können.
Der Gruner-Teamleiter Jörg Tegge zieht ein erstes positives Fazit: «Eindeutig – die Zusammenarbeit im Planungsteam, insbesondere mit dem Generalplaner ist einfacher geworden.» Das Team schätze vor allem, dass gerade bei einem komplexen sogenannten «Fast Track-Projekt» mit Planungsänderungen immer die aktuellen Pläne auf der Baustelle greifbar sind und auf den Tablets für Kontrollen und Abnahmen zur Verfügung stehen.
Die geplante Einbindung der ausführenden Firmen in das Tool wird die Kommunikation zwischen den Projektbeteiligten nochmals erheblich vereinfachen, automatisieren und zu einer vollumfänglichen Nutzung der Anwendung führen.
In der Tragwerksplanung wurde die Anwendung der Software Revit Structure, welche die digitale Modellierung unterstützt, um eine ProjectWise-Plattform erweitert. Das bedeutet, dass das Modell nicht, wie bisher üblich, «lokal» als Arbeitskopie eines intern abgespeicherten Zentralmodells bearbeitet und dann periodisch zur Kontrolle (z.B. via Mail) versendet wird. Die Synchronisation des lokalen Arbeitsmodells erfolgt direkt «online» auf einer zentralen Plattform (mit lokaler Sicherungskopie). So können alle Beteiligten ortsunabhängig jederzeit auf das aktuelle Tragwerksmodell des Tragwerksplaners zugreifen.
Das Tragwerksmodell wird regelmässig vom BIM-Manager bzw. Verantwortlichen des Gesamtmodells auf Konflikte mit den Modellen anderer Fachplaner überprüft. Falls nötig, kann dieser Abgleich jedoch jederzeit ohne zusätzlichen Datenaustausch erfolgen. Eventuelle Konflikte werden im Nachgang an die Prüfung des BIM-Managers an Meetings besprochen.
Wie bei «BIM to field» sind auch hier die Erfahrungen positiv. Sven Brand, Senior Projektleiter bei Gruner hebt vor allem die speziellen Herausforderungen bei diesem Projekt hervor, ein «Fast Track-Projekt» mit sehr vielen kurzfristigen Anpassungen der Planung bei gleichzeitig sehr enger Terminschiene in Planung und Bau. Diese speziellen Herausforderungen hätten auch neue Lösungen nötig gemacht: «Übliche Abläufe waren hier nicht zielführend, also haben wir neue Wege gesucht und gefunden. Entscheidend ist die Bereitschaft und auch die Kompetenz der Projektbeteiligten, diesen Weg gemeinsam zu gehen und frühzeitig die Weichen für die gemeinsame Projektbearbeitung am Modell zu stellen.»