Der neue Luxus im urbanen Raum wird künftig nicht nur in Quadratmetern gemessen. Luxus wird auch durch archetypisches Design vermittelt, das Bestand hat, Individualität ausdrückt und den Wunsch erfüllt, bewusst, ganzheitlich und harmonisch zu leben.
Zusammen mit dem Londoner Zukunftsinstitut The Future Laboratory widmet sich AXOR im Jahr 2021 dem Thema «Compact Luxury» und erforscht den Megatrend Urbanisierung. Das Ziel ist es, Architekten und Innenarchitekten in einen Austausch zu bringen, um neue Ideen, Erkenntnisse und Inspirationen für eine neue Bedeutung von Luxus im urbanen Umfeld zu gewinnen. Bis 2050 werden zwei von drei Menschen in einer Megastadt leben – eine Entwicklung, die auch durch die Corona-Pandemie nicht aufzuhalten ist. Die schnelle
Urbanisierung limitiert nicht nur den bestehenden Wohnraum, sondern steigert auch die Erwartungen der Menschen, die in ihm leben. Durch die Verschiebung der Prioritäten verändert sich neben der Funktion, die ein Raum leisten muss, gleichzeitig auch die Gestaltung von Räumen. Als private Oase inmitten der Hektik der Stadt soll das Zuhause nicht nur ein Bereich für die soziale Interaktion, sondern vor allem auch ein Ort zur Wiederherstellung des eigenen Wohlbefindens sein. In den Fokus rücken persönliche Rückzugs- und Revitalisierungsräume, in denen man wieder mit sich selbst in Kontakt treten kann, in denen man sich zurückziehen und Energie tanken kann. Der veränderten Funktion und Gestaltung von Räumen verschrieb sich auch Oki Sato, Gründer und Chefdesigner von nendo. Sein Wohnbeispiel des urbanen Lebens in der Megastadt Tokio erfasst die Essenz des «Compact Luxury»-Gedankens.
Mehrgenerationenhaus mit Narrativ
Mit mehr als 38 Millionen Einwohnern ist der Ballungsraum Tokio die bevölkerungsreichste Metropolregion der Welt. Stadtplaner schreiben den Erfolg des Grossraums Tokio zumindest in Teilen der Fähigkeit der Region zu, sich selbst zu regenerieren: Von Sanierungen in riesigem Umfang bis hin zum Entwurf von Zukunftsszenarien mit künstlicher Intelligenz hat die Region immer wieder gezeigt, dass sie offen dafür ist, sich durch Innovation aufzuwerten. Diese Haltung schliesst auch Normalbürger ein, die viel Geschick darin entwickelt haben, das Maximum aus begrenzten Flächen herauszuholen. Innovative Projekte mit gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen wie das Stairway House und eine eigene Gattung von Tiny Houses zeigen, dass der neue urbane Luxus nicht nur in Quadratmetern bemessen wird. Das Stairway House des renommierten japanischen Designstudios nendo bietet genau die Art von Lösungen, die man von einem gut durchdachten Mehrgenerationenhaus erwarten würde – angefangen von gemeinschaftlich genutzten Einrichtungen bis hin zu einer wohlüberlegten Planung von Räumen. Doch Oki Sato, dem Gründer und Chefdesigner von nendo, war das nicht genug. Indem er Haus und Garten um eine einzelne dynamische Treppenstruktur herum organisierte, demonstrierte er ein Kernprinzip von Compact Luxury: Raum nicht nur zu optimieren, sondern ihm Charakter, Bedeutung und Seele zu verleihen.
Subtile Präsenz
Die Familie, die das Stairway House in Auftrag gegeben hat, wünschte sich ein Zuhause, in dem sie sich entspannt und frei fühlen kann. Zwei Generationen umfassend, strebten sie nach einer Verbindung mit dem Garten und miteinander, während sie, so Oki Sato, «eine komfortable Distanz wahren können». Nachdem er gesehen hatte, wie in zwei von seinen aktuellen öffentlichen Projekten die Treppen als lebendiger Treffpunkt dienten, konzipierte Oki eine Treppenstruktur, die «die oberen und unteren Stockwerke entlang einer diagonalen Linie sanft miteinander verbindet, um einen Ort zu schaffen, an dem zwei Generationen in der subtilen Präsenz des anderen Geborgenheit finden können.»
Faszinierende Verschmelzungseffekte
Indem er das Haus an die Nordseite des Grundstücks schob und die Front mit einer Glasfassade versah, sorgte der Designer für ein Maximum an Sonnenlicht, Belüftung und Aussichten sowie möglichst viel Raum für den Garten. Die Treppenstruktur beginnt aussen, im Garten selbst, und verschafft beiden Familien – den Grosseltern im Erdgeschoss, den Eltern und dem Kind im ersten und zweiten Stock – einen gemeinsamen Eingang ins Haus. Indem sie die Fassade knapp unterhalb der zweiten Ebene durchdringt, vereint die Struktur das Exterieur mit dem Interieur sowie Haushalt mit Haushalt. Nach oben hin «beschleunigt» durch immer schmaler werdende Stufen, löst sie sich in einem grossen Oberlicht auf und verbindet das Haus mit der Welt darüber. In der anderen Richtung verschmilzt sie mit der Einfahrt zu einer einzigen geraden Linie, die bis in die Nachbarschaft reicht. Innen und aussen ist die Treppenstruktur mit Topfpflanzen gesprenkelt. «Ich arrangierte 100 Blumentöpfe so beliebig, als ob sie auf den Treppen sitzen würden», sagt Oki. «Es ist, als ob ein Garten von aussen in das Haus kommt.» Grün in das Haus zu bringen, ist nur eine der vielen Rollen, die die Struktur spielt. «Ich wollte die Treppe so gestalten, dass sie nicht nur ein Objekt ist, sondern Funktionen erfüllt», erklärt der Designer.
Die Innenlösung
Andere Funktionen sind die Unterbringung der Badezimmer und Stauräume. Oki Sato wählte AXOR-Produkte in Brushed Black Chrome für die wasserbezogenen Räume des Stairway House. Am Waschtisch kamen AXOR-Uno-Armaturen zum Einsatz. Inspiriert von der puristischen Ästhetik der frühen Moderne, mit klaren Linien und zeitlosen Geometrien, ergänzen sie die ruhige, minimalistische Ästhetik des Stairway House. Für Bad und Dusche entschied sich Oki Sato für AXOR Citterio M und AXOR Citterio E. Die von Antonio Citterio entworfenen Kollektionen passen perfekt zum subtilen, poetischen Geist des Hauses.