Dreiachsig gekrümmter Fussgängersteg besticht mit hoher Sichtbetonqualität
St. Alban ist das grüne Quartier und einer der schönsten Stadtteile Basels. Warum sollte man ausgerechnet hier einen Fussgängersteg nur nach praktischen Gesichtspunkten errichten? Für eine neue Überquerung wurde in aussergewöhnliches Design und Sichtbeton investiert. Das hat sich gelohnt.
Der St. Alban-Teich in Basel ist nicht, wie sein Name vermuten lässt, ein stehendes Gewässer. Vielmehr ist der «Dalbedych», wie die Bewohner der drittgrössten Schweizer Stadt ihn nennen, ein knapp fünf Kilometer langer Kanal, angelegt bereits im 12. Jahrhundert vom Kloster St. Alban für den Betrieb von Getreidemühlen. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden zahlreiche Mühlen für die Herstellung von Papier angetrieben, um die zahlreichen Buchdruckereien der aufstrebenden Stadt zu versorgen. Später diente die Wasserkraft der Energiegewinnung. Heute ist das Quartier St. Alban ein modernes, beliebtes Wohnviertel mit grossen Grünflächen und historischem Flair, wenige Schritte vom Rhein entfernt.
Dreiachsig gekrümmter Übergang
Der Bauherr, die Stadtgärtnerei Basel, beauftragte das Bauunternehmen Marti AG mit der Errichtung eines Brückenüberbaus. Gefordert war aber nicht der klassische Fussgängersteg, sondern ein architektonisch attraktiver Blickfänger, ein dezent dreiachsig gekrümmter Übergang mit einer Kombination aus unterschiedlichen Sichtbetonanforderungen. Nicht nur beim Betreten erschliesst sich dem Nutzer eine charmante, schräg über das Wasser führende Brücke. Betrachter, die am Uferrand herabsteigen und den Blick unter das 23 Meter lange, 3.50 Meter breite Bauwerk schweifen lassen, entdecken begeisterndes Design.
Glatte Flächen und Maserungen
Das Baustellenteam der Marti AG Basel um Polier Tehvid Mahic errichtete die Brücke problemlos im Zeitrahmen und in der geforderten Qualität. MEVA Schweiz setzte die Schalungsplanung um, rund 120 Quadratmeter Sonderschalung für den einmaligen Einsatz wurde von Kiefer Schalungsbau aus Holz hergestellt. Zu berücksichtigen waren Installationen für die Betonage von Wassernasen sowie die Unterlegung mit variablen Knaggen für die zuverlässige Ableitung von Kräften.
Der Sichtbeton Typ 5, entsprechend der Schweizer Betonoberflächenklasse S, sah eine Kombination unterschiedlich glatter Flächen und klassischer Holzlattungen mit sichtbarer Maserung vor. Hier wurde nach Wunsch des Auftraggebers, Vorgabe des Planers und gemäss Musterbild das Projekt umgesetzt.
«Die Sonderschalung wurde in Einzelteilen geliefert und konnte bauseits durch unsere Arbeiter zügig montiert werden. Die Betonage verlief problemlos. Das spricht für eine optimale Schalungsplanung seitens MEVA. Wir haben das Projekt pünktlich und zur Zufriedenheit unseres Auftraggebers abgeschlossen», berichtet Marti-Bauführer Armin Looser.