Gut geplant ist halb gewonnen – die langfristig erfolgreiche Gestaltung eines Aussenwohnraumes beruht auf aktivem Zuhören des Planers und einer gehörigen Portion Erfahrung, die dann in der Praxis umgesetzt werden kann.
Zeige mir Deine Wohnung, und ich sage Dir, wer Du bist. Was Innenarchitekten und Wohnpsychologen für das Gebäudeinnere beanspruchen, gilt auch für die unmittelbare Umgebung des Wohnraumes. Die stimmig gestaltete Terrasse ist für viele ein bedeutender Bereich des privaten Domizils und Ausdruck des individuellen Lebensstils. Während sich im Innenraum Wandfarben und Bodenbeläge, Einrichtung und Dekoration lediglich dem persönlichen Geschmack und einer gewissen Funktionalität unterordnen müssen, unterliegt die Planung eines Aussenwohnraumes weitaus komplexeren Regeln. Das lebendige Grün als wichtigste Komponente wird nur dann zum Genuss, wenn sich die Pflanzen wirklich wohlfühlen. Es ist das sprichwörtlich blühende Leben, welches die Terrasse zu einer Quelle der Energie und Entspannungszone werden lässt. Damit die Bepflanzung dauerhaft gedeiht, sind eine sorgfältige Pflanzenauswahl und ein grosser Erfahrungsschatz in diesem Spezialgebiet nötig. Mit der Gestaltung eines herkömmlichen Gartens hat die Terrassenbepflanzung nicht viel zu tun. Die Pflanzen sind in der Höhe Extrembedingungen ausgesetzt, die ihresgleichen suchen. Nicht nur die Wetterkapriolen sind auf einer Terrasse sehr ausgeprägt, die grünen Protagonisten müssen zudem Zeit ihres Lebens statt mit gewachsenem Boden mit den Beschränkungen eines Gefässes vorliebnehmen. Diese Voraussetzungen tolerieren bei Weitem nicht alle Gartenbewohner.
Ziele nachhaltig erreichen
Bevor konkrete Pflanzenarten zur Auswahl kommen, gilt es, die Bedürfnisse der Bauherren genau zu erfassen. Welchen Nutzen versprechen sich die Eigentümer? Den Essplatz im Freien? Loungemöbel und Sonnenliegen? Ein Sichtschutz zum Nachbarn? Vielfältige Wünsche und Ansprüche werden im regen Austausch mit dem Gestalter zusammengetragen. Im Rahmen der architektonischen Gegebenheiten entsteht eine erste Raumaufteilung. Durch eine wohlüberlegte Nutzung der Sichtachsen eröffnen sich je nach Standort auf der Terrasse oder im Innenraum verschiedene Blickwinkel. So erschliesst sich der Aussenwohnraum nicht auf den ersten Blick, und erst der Streifzug durch die Wohnung eröffnet spannende Ausblicke. Mit der Praxistauglichkeit stets im Auge, entsteht ein massgefertigter Aussenwohnraum, der die Wohnung über die Glasfront hinaus erweitert und den Besitzern die gewünschten Perspektiven und Freiräume bietet.
Pflanzen- und Gefässwahl
Hat die sinnvolle Aufteilung Gestalt angenommen, geht es an die Auswahl geeigneter Pflanzen. Die Wirkung unterschiedlicher Blattfarben und Strukturen, verschiedener Wuchsformen und Erscheinungsbilder lässt sich am besten am lebenden Objekt beurteilen. Der Rundgang durch die Baumschule wird zum beeindruckenden Erlebnis, und besonders ausdrucksstarke Charakterpflanzen können direkt bestimmt und ausgewählt werden. Der Planer hat die Ansprüche der Pflanzen stets im Blick, und die Bewohner können sich voll auf die optischen Vorzüge und den favorisierten Stil konzentrieren. Einen beträchtlichen Teil zum Gesamtbild tragen die Pflanzgefässe bei. Die Materialien müssen einerseits dauerhaft haltbar sein, zum anderen aber auch den Geschmack der Besitzer treffen. Wirklich durchdachte Gefässlinien bieten mit professioneller Installation sogar Möglichkeiten zur unsichtbaren Pflanzenbewässerung. Gefässgrössen und -formen können spannend kombiniert werden und sind auf die Bedürfnisse der Pflanzen abzustimmen. Wird das einmal gewählte Gefässmaterial durchgehend verwendet, entsteht ein stimmiges Endergebnis wie aus einem Guss.
Spannende Effekte
Die grosszügige Terrassenfläche bietet in den Sommermonaten Ferienstimmung im Freiluftzimmer. Ein durchdachtes Design erweitert den Nutzen der Terrasse aber auch auf die Wintermonate. Immergrüne und Laub abwerfende Pflanzen werden so aufeinander abgestimmt, dass auch in der kalten Jahreszeit ein ansprechendes Ensemble erhalten bleibt. Bei früh einsetzender Dämmerung machen sich Beleuchtungsakzente mit Warmlicht-LEDs besonders bezahlt. Dank effektvoll in Szene gesetzter Leitpflanzen wird die Terrassenlandschaft auch am Abend erlebbar, und die eindrucksvollen Charakterpflanzen treten aus der Dunkelheit hervor. Gerade wenn wir das Frühjahr wieder herbeisehnen, hebt das lebendige Grün auf der winterlichen Terrasse die Stimmung.
Bald machen sich die ersten Vorboten bemerkbar. Nicht mehr lange und der Frühling wird mit voller Kraft Einzug halten. Jetzt ist es höchste Zeit, ein fundiertes Terrassenkonzept anzugehen, damit rechtzeitig zur Sommersaison der Traum vom dauerhaft stimmigen Aussenwohnraum Wirklichkeit wird.