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Holz trifft auf Hochhaus

Die Visualisierung des Holzhochhauses «Jenga» an der prominenten Höhenmatte in Interlaken.

Hochhäuser aus Holz sind in der Schweiz im Trend – und das mit gutem Grund. Der nachwachsende Rohstoff ist das klimafreundliche Material für künftige Bauten in die Höhe. Der Branchenverband Holzbau Schweiz präsentiert auf der Swissbau 2022 ein aussergewöhnliches Holzhochhaus und trifft damit den Nerv der Zeit.

Das Highlight der grössten Baumesse der Schweiz, ein Holzhochhaus bietet Antworten auf Klimaschutz und verdichtetes Bauen. Der Branchenverband Holzbau Schweiz zeigt an der Swissbau in Basel das von der Berner Fachhochschule entwickelte Projekt-Holzhochhaus «Jenga».

Auf dem Messestand visualisiert das 1:1-Mock-up von «Jenga» die Konstruktion und Dimension des Projektes, ein Grossmodell im Massstab 1:20 die Architektur und Struktur. Gebaut aus Schweizer Holz, stehen die Modelle im Zentrum der Ausstellung. Damit sind Abmessungen und Konstruktion live erlebbar und überraschen Besucherinnen und Besucher schon von Weitem. Ausserdem stellen qualifizierte Schweizer Partner ihre praxiserprobten Lösungen im modernen Holzbau vor. Sie zeigen angewandte und erprobte Lösungen, neuartige Verbindungstechnik sowie unterschiedliche Deckensysteme.

Weltweiter Boom
Hochhäuser werden seit mehr als 100 Jahren gebaut, doch erst in den letzten Jahren streben Holzbauten immer weiter Richtung Himmel. Anfang 2019 ist in Wien das Holzhochhaus Hoho mit einer Höhe von 84 Metern eingeweiht worden. Mit 85.4 Meter ist der 18-stöckige Mjösa Tower im norwegischen Brumunddal aktuell das höchste Holzgebäude der Welt. In Sydney entsteht bis 2025 ein Holzwolkenkratze 180 Meter hoch soll sich das Bürogebäude erheben.

Weltweit werden die Pläne für Holzbauten vielfältiger, auch in der Schweiz bricht das Zeitalter der hölzernen Hochhäuser an. Der aktuell höchste Holzbau ist das mit einem einzigartigen Verbund-Tragesystem gebaute zehngeschossige Bürogebäude Suurstoffi 22 in Risch Rotkreuz im Kanton Zug. Mit dem «Projekt Pi» ist in Zug ein 80 Meter hohes Wohngebäude geplant. Im Zentrum stehen ökologische und soziale Dimensionen der Nachhaltigkeit. Weitere innovative Bauten sollen in den nächsten Jahren in Regensdorf, Frauenfeld, Lausanne und Bern entstehen.

Holzhochhaus «Jenga»
Studierende der Master-Studiengänge Architektur und Wood Technology der Berner Fachhochschule (BFH) haben im Rahmen eines Wettbewerbs innovative Holzhochhäuser entwickelt. Holzbau Schweiz präsentiert das Gewinnermodell «Jenga» und zeigt damit, wie die Schweizer Holzbaubranche den Ansprüchen des modernen Holzbaus gerecht wird. Inspiriert von der Idee des Holzspiels «Jenga» stapelt das Projekt volumetrisch gleiche Holzmodule in unterschiedlichen Richtungen aufeinander. Durch Versetzen und Subtrahieren der Module entstehen interessante Räume.

Beim Hochhaus «Jenga» dreht sich alles um das klimagerechte Bauen mit dem einheimischen Baustoff Holz. «Im Rahmen des Projekts setzen sich die Studierenden mit der Komplexität eines Hochhauses auseinander und verbinden gestalterische, statische und konstruktive Themen zu einem integralen Ganzen», kommentiert Hanspeter Bürgi, Leiter Studiengang Master Architektur.

Vorteil Holz
«Dank neuer Techniken und nachhaltiger Vorteile stösst der moderne Holzbau auf grosses Interesse sowohl bei privaten als auch öffentlichen Bauherren», erklärt Martin Meier, Bereichsleiter Marketing & Kommunikation bei Holzbau Schweiz. «Der Branchenverband rückt den innovativen Holzbau ins Zentrum und verbindet die Lehre mit etablierten Lösungsanbietern.» Grossprojekte lassen sich heute problemlos mit Holz realisieren.

Aus bautechnischer Sicht bietet das natürliche Hightech-Material Vorteile. Holz ist bei gleicher Tragfähigkeit leichter als Stahl und hat dieselbe Druckfestigkeit wie Beton. Vorgefertigte Wände, Böden und Tragkonstruktionen verringern die Bauzeit und sparen Kosten. Die vorausschauende Planung vermeidet Überraschungen im Bauprozess und führt zu einer höheren Kosten- und Qualitätssicherheit. Darüber hinaus erreicht Holz eine hohe Wärmedämmung und schafft zugleich ein angenehmes Raumklima.

Gelebte Nachhaltigkeit
Jedes Stück Holz im Bau trägt zum Klimaschutz bei. Gemäss Berechnungen des Bundesamtes für Energie sind Gebäude zu rund einem Drittel für die CO2-Emissionen in unserem Land verantwortlich. «Die Holzbaubranche stellt sich den Herausforderungen der Zeit», sagt Heinz Beer, Zentralleitung Holzbau Schweiz und Holzbauunternehmer. «Die Holzbauer bieten umweltverträgliche sowie kosten- und energieeffiziente Lösungen.»

Nachhaltiges Bauen rückt Holz als ökologischen Baustoff noch mehr ins Zentrum. Denn in Holzbauwerken bleibt der Kohlenstoff über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte gebunden. Zudem verursacht die Herstellung von Holzbauteilen viel weniger CO2-Emissionen als die Produktion von vergleichbaren Elementen aus Stahl, Beton oder Ziegelstein. Bauherren und Planer sollten deshalb mehr Holz im Bau einsetzen, besonders in der tragenden Konstruktion.

Bauliche Verdichtung mit Holz
Bauen mit Holz feiert ein Comeback in vielen Bereichen. Die Verdichtung in den Städten und Agglomerationen wird wichtiger, denn Stadtraum ist begehrt und teuer. Das geringe Gewicht macht Holz zum idealen Rohstoff für das Bauen in die Höhe. Das natürliche Baumaterial steht für eine innovative Architektur und stösst auf eine hohe Akzeptanz.

Holzbau Schweiz auf der Swissbau
Der Branchenverband Holzbau Schweiz präsentiert das mit Studierenden der Berner Fachhochschule entwickelte Holzhochhaus «Jenga».

HOLZBAU SCHWEIZ AN DER SWISSBAU 2022
• Halle 1.0 / Stand Nr: A30

www.holzbau-schweiz.ch

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