Als Herzstück einer Stadt hat das Zentrum einen bedeutsamen wirtschaftlichen und soziokulturellen Wert. Letzterer hat jedoch zunehmend immer mehr an Bedeutung verloren. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Mietpreise teils exorbitant in die Höhe geschossen, dabei wären sinkende Mieten eine echte Chance für den Wandel der Innenstädte.
Zu hohe Mieten, anfangs geringe Einnahmen, unsichere Aussichten: Betreiber alternativer Konzepte mieteten bisher kaum in der Innenstadt. Sinkende Mieten sind eine Chance für den Wandel. Ob Pop-up-Store, Kita, betreuter Indoorspielplatz, Makerspace oder Café, das zugleich als Atelier genutzt wird anstelle der x-ten Filiale einer Kette: Der Rückgang der Mietpreise bei Einzelhandelsflächen ist Herausforderung und Chance zugleich. Nicht nur finanziell, sondern auch kulturell
hat die Innenstadt während der Corona-Pandemie unter ihrer Monokultur gelitten. Als Herzstück der Stadt hat die Innenstadt sowohl einen wirtschaftlichen als auch einen soziokulturellen Wert, der über die Jahre zu oft ausser Acht gelassen wurde. Die sinkenden Innenstadtmieten lassen sich aktuell nicht aufhalten. Bei richtiger Neuvermietung bieten sie aber eine Chance auf durchmischte und lebendigere Innenstädte.
Gentrifizierung neu gedacht
Die Zahlen des IVD-Instituts (Immobilienverband Deutschland) zeigen: Wo im Frühjahr 2020 bei einer Ladenfläche von 80 Quadratmetern in der Münchner Neuhauser Strasse noch 410 Euro pro Quadratmeter fällig waren, waren es im Frühjahr 2021 nur noch 300 Euro. Im Vergleich dazu: In der Dachauer Strasse, etwas abseits der Innenstadt, betrug die Ladenmiete bei derselben Grösse 24.50 Euro statt 28 Euro im Vorjahr. In München sind die Mietpreise für Einzelhandelsflächen weiterhin deutlich höher als im Rest des Landes. Betreiber alternativer Konzepte haben sich meist wirtschaftlich noch nicht etabliert. Sie können sich Topmieten in Innenstadtlagen nicht leisten. Die sinkenden Mieten stellen den Anfang eines neuen, positiven Gentrifizierungszyklus dar, der jetzt gestaltet werden muss. Die finanziellen Spätfolgen der Corona-Pandemie und diverser Lockdowns sind noch nicht abzusehen. 200’000 bis 300’000 Quadratmeter Leerstand könnten laut einem Positionspapier der Business Metropole Ruhr GmbH Insolvenzen in den Ruhrstädten hervorrufen. Schon zum jetzigen Zeitpunkt
beobachtet ACCUMULATA den Rückgang von Verkaufsflächen in europäischen Innenstädten. Die innerstädtischen Shoppingmeilen werden sukzessive durch Quartiere abgelöst. Im Gegensatz zur herkömmlichen Einkaufsmeile beinhaltet der Quartiersgedanke ein multifunktionales Versorgungsangebot mit komplementären Eigenschaften. Die Innenstadt muss sich ebenso zum One-Stop-Shop entwickeln, der den lebensnotwendigen Bedarf bei schneller Erreichbarkeit abdeckt.
Altes Spiel, neue Ordnung
Die Ideen reichen weit: vom synergetischen Mixed-use-Gebäude, in dem der Vater sein Kind in die Kita geben und zum Arbeiten in den Makerspace gehen kann, bevor er in der Mittagspause seine Mutter im Wohnheim besucht, bis hin zum Café, das am Abend als Atelier fungiert. Die Betreiber alternativer Konzepte bringen immer einen besonderen Spirit mit, der uns die nächsten Jahre erhalten bleiben und die Innenstadt mit Leben füllen könnte. Niedrigere Mietpreise sind eine Chance für eine solche Entwicklung. Wie bei jedem Zyklus ist es völlig normal, dass die Mietpreise irgendwann wieder steigen. Nur der Geist der Pioniere soll dann erhalten bleiben und Monokulturen verhindern.
Urban Future
Seit 1982 entwickelt, managt und finanziert ACCUMULATA State-of-the-Art-Immobilien und -Quartiere mit Landmarkcharakter. Erfolgreich realisiert wurden bislang mehr als drei Milliarden Euro Investitionsvolumen mit über 600’000 Quadratmeter Geschossfläche. Derzeit verwaltet das Unternehmen Immobilien im Gesamtwert von über zwei Milliarden Euro als Assetoder Development-Manager. Das
Unternehmen steht für aussergewöhnliche Immobilienlösungen und nachhaltige Zukunftsprodukte. Für Konzepte, die smart, grün und lebenswert für die Menschen sind, die sie nutzen. Für Raum, der ganzheitlich gedacht und zukunftsorientiert gestaltet ist. Und für Quartiere, die als exzellente und langfristige Investments bestehen können. Für Immobilien, die eine Vision erfüllen: «shaping urban future».