Der leichte, pumpbare und formstabile Baustoff Schaumbeton erobert dank seiner Vorteile ein Anwendungsgebiet um das andere. Ein aktuelles Beispiel ist der zeit- und kostensparende Einsatz als Sauberkeitsschicht, wo das innovative Material dem herkömmlichen Magerbeton klar den Rang abläuft.
Der im europäischen Ausland schon seit fünfundzwanzig Jahren erfolgreich eingesetzte Baustoff Schaumbeton findet in der Schweiz zwar erst seit einigen Jahren Verwendung, hat sich in dieser kurzen Zeit aber bereits viele Anwendungsgebiete erschlossen. Denn seine Vorteile machen ihn in vielen Situationen von selbst zum Material der Wahl: Mit seiner hohen Fliessfähigkeit verfüllt er Spalten und schmale Hohlräume sicher und nivelliert sich zudem weitestgehend selbst. Darüber hinaus kann er auch in grossen Schichtstärken und damit einer sehr hohen Einbauleistung von bis zu 30 Kubikmetern pro Stunde eingebracht und überdies sehr weit gepumpt werden. Der formstabile und ebene Untergrund, den er schafft, lässt sich schon nach zwei Tagen auch mit schwerem Gerät befahren.
Vor Ort spezifisch gemischt
Bei Schaumbeton handelt es sich um ein im Silo geliefertes Zement-Sand-Gemisch, das vor Ort von einem eigens dafür geschulten Maschinentechniker von Fixit mit einem Schaumbildner sowie mit Wasser und Luft vermengt wird. Je nach Zusammensetzung (Fixit 910 bis 917 POR) weist der Baustoff ein spezifisches Gewicht von 200 bis 1400 Kilogramm pro Kubikmeter auf und erlaubt Flächenbelastungen von 200 bis 3500 Kilogramm pro Quadratmeter. Das fertig gemischte Produkt wird zur Einbaustelle gepumpt und muss dort nur noch mit der Latte etwas abgezogen werden. Der zusätzliche und oft mühsame Schritt des Verdichtens entfällt, und doch entsteht bei minimalem Personaleinsatz eine nahezu planebene Oberfläche. Sein feinporiges und -körniges Gefüge umschliesst die verlegten Installationsleitungen vollständig und verfüllt auch allfällig vorliegende Hohlräume sicher. Aufgrund seiner porösen Struktur entsteht mit Schaumbeton zudem eine Sauberkeitsschicht mit wärmedämmenden Eigenschaften. Die Summe dieser Vorteile des Baustoffs eröffnet laufend neue Einsatzgebiete. So eignet sich Schaumbeton auch als zeit- und kostensparendes Ersatzmaterial für Magerbeton und ist in dieser Funktion mehrmals bei Bauvorhaben eingesetzt worden.
Einsatz auf der Grossbaustelle
Beim aktuellen Neubau des sechsstöckigen neuen Hauptsitzes der Gebäudeversicherung des Kantons Waadt in Lausanne gelangte die innovative Lösung mit Schaumbeton zum Einsatz. Hier war für die Sauberkeitsschicht unter der Bodenplatte angesichts einer Fläche von 7200 Quadratmetern nicht nur eine hohe Verlegeleistung gefragt, es musste auch eine Lösung gefunden werden, die den beschränkten Platzverhältnissen und Zugangsmöglichkeiten der Baustelle mit ihrer tiefen Baugrube gerecht wurde. Das mit den Aushubarbeiten betraute Unternehmen setzte daher auf den Fixit 915 POR, da sich mit ihm die Baustelleninstallation auf ein Minimum reduzieren und die benötigte Kubatur gleichwohl innert kürzester Zeit auf der Baugrubensohle einbringen liess. Eine Lösung mit herkömmlichem Magerbeton hätte überdies fünf Personen beschäftigt, während für den Einbau der rund 360 Kubikmeter Schaumbeton gerade einmal deren zwei genügten.
Doch nicht nur der schnelle und einfache Einbau des Schaumbetons, auch das Resultat spricht für sich. Beim aktuellen Neubau liess sich denn auch der anfangs skeptische Bauunternehmer von dem ihm bislang unbekannten Baustoff überzeugen. Er schätzte insbesondere die glatte und verlässlich horizontale Oberfläche, die ihm das Anzeichnen der Folgeschritte massgeblich erleichterte.
Gewichtiger ökologischer Vorteil
Neue Materialien oder weiterentwickelte Baustoffe verfolgen meist das Ziel, Abläufe effizienter zu gestalten oder Kosten zu sparen. Schaumbeton wartet darüber hinaus aber noch mit einem gewichtigen ökologischen Vorteil auf. So entfallen bei ihm bis zu 75 Prozent der Strassentransporte, die für eine Lösung mit herkömmlichen mineralischen Baustoffen notwendig wären: Eine einzige Lieferung des Silos mit dem Zement-Sand-Gemisch ersetzt eine ganze Flotte von Fahrmischern mit Transportbeton. Der Fussabdruck von Schaumbeton ist auch in räumlicher Hinsicht bescheiden, denn die Baustelleninstallation besteht neben dem Silo aus einem kleinen Mischer und der Pumpe. Zudem wird der Kran – für viele Einbauschritte oft ein limitierender Faktor – nicht beansprucht und steht für andere Zwecke zur Verfügung. Diese Pluspunkte sowie die laufenden Weiterentwicklungen und Forschungen im Bereich des Schaumbetons lassen erwarten, dass der Baustoff bald weitere Anwendungsgebiete erobern wird. Schaumbeton ist in der Schweiz jedenfalls in kürzester Zeit definitiv angekommen.