Energie auf dem Dach produzieren und direkt im Haus verbrauchen. Das hört sich einfach an. Ist es auch, wie das Beispiel des Neubaus der Grossmatte-Überbauung in Luzern zeigt. Die Bauherren haben auf das Know-how von engytec gesetzt. Dank der Zusammenarbeit produzieren die Bewohner der Überbauung ihren Strom nicht nur selbst, sie verrechnen ihn auch verbrauchergerecht. Ein grosser Schritt in die Energiezukunft.
Bei der Planung des Neubauprojekts Grossmatte in Luzern hatten die Bauherren ein klares Ziel vor Augen: Die Überbauung aus neun zusammengebauten Wohnhäusern mit 164 Wohnungen und einer integrierten Kindertagesstätte sollte den ökologischen Kriterien der 2000-Watt-Gesellschaft entsprechen. Um das Zertifikat «2000-Watt-Areal» zu erhalten, muss die Siedlung einen intelligenten Umgang mit Ressourcen und einen konsequenten Einsatz von erneuerbaren Energien haben. Und genau hier kam engytec ins Spiel, denn was gibt es Intelligenteres und Konsequenteres, als Strom auf dem Dach zu produzieren und diesen direkt im Gebäude zu verbrauchen?
Den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch fördern
In der Grossmatte ist vom Single- bis zum Grossfamilienhaushalt alles dabei. Sie alle beziehen bei genügend Stromproduktion der hauseigenen Solaranlage (118 kWp) den Strom direkt vom Dach. Seit Jahresbeginn ist das ein Kinderspiel, denn seither ist das revidierte Energiegesetz in Kraft. Dieses fördert erneuerbare Energien und erlaubt den Eigenverbrauchszusammenschluss. Der Vorteil: Eigentümer können den Strom direkt vor Ort an Mieter verkaufen, anstatt ihn ins Netz einzuspeisen. Die engytec AG wurde letztes Jahr gegründet und fördert den Aufbau und den Betrieb von Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch mit massgeschneiderten Produkten und Dienstleistungen von der Vorabklärung über die Analyse bis zum Betrieb. Mit diesem Ziel vor Augen begleitet das Schweizer Start-up den Bauherren und die beteiligten Partner beim Zusammenschluss und somit auf dem Weg zur nachhaltigen Energienutzung – vereinfacht, sicher und transparent.
Zentrale Erfassung
Die Mieter beziehen den Strom direkt vom Dach. Reicht der selber produzierte Solarstrom nicht aus, beziehen die Mieter diesen aus dem Netz. Die engytec-Zähler registrieren bei jedem Mieter den verbrauchten Strom, den Wasserkonsum sowie den Wärmebezug vom angeschlossenen Fernwärmeanschluss. Um dabei die Kontrolle zu haben, hat der Bauherr mit der Unterstützung von engytec insgesamt 195 Strom-, 200 Wärme- und 420 Wasserzähler installiert. Ausserdem dient die zentrale Erfassung und Speicherung aller Energiedaten durch engytec als Schnittstelle für andere Anwender. Die Verwaltung erhält automatisiert Energiedaten zur Abrechnung der Wärme- und Wasserverbräuche in der Nebenkostenabrechnung. Der Rechnungsversand und das Inkasso des Stromverbrauchs geschieht hingegen direkt durch engytec.
Ablesen nicht notwendig
Die Zeiten, in denen Zähler manuell abgelesen wurden, sind dank des Konzepts von engytec definitiv vorbei: Die installierten intelligenten Stromzähler liefern dem zentralen Online-Portal der Grossmatte sämtliche Verbrauchsdaten. Dadurch sehen alle Bewohner die aktuell bezogene Energie ihrer Wohnung und haben Einblick in die aktuellen Zählerstände von Strom, Wasser und Wärme. Das garantiert eine App, die dem Mieter neben der Einsicht in die eigenen Energiedaten zusätzliche Services wie Wäsche- / Bügelservice oder einen elektronischen Briefkasten bietet. Die Wohn- und Gewerbeüberbauung überzeugt durch ein durchdachtes Gesamtkonzept für die Themen Energie, Mobilität und Services und wird für die künftige Siedlungsplanung und weitere Bauprojekte ein Vorbild sein.