In der Schweiz gibt es rund 1.7 Millionen Wohnbauten. Davon sind rund 60 Prozent vor 1980 erstellt worden und definitiv sanierungsbedürftig. Besonders durch den Ersatz der Fenster könnte das Innenraumklima markant verbessert und der Wärmeverlust massiv minimiert werden.
Obwohl es zieht, selbst bei geschlossenem Fenster der Lärm der Quartierstrasse durchdringt und man regelrecht zum Fenster hinaus heizt, schrecken viele Hauseigentümer davor zurück, die Renovation ihrer Fenster anzugehen. Viele befürchten hohe Kosten und einen enormen Aufwand, inklusive Baustellendreck, Durchzug und tagelangem Handwerkerverkehr. Zudem stellt sich die Frage, ob und wann es überhaupt sinnvoll ist, die alten Fenster auszutauschen. Das schliesst auch die Unsicherheit ein, ob man bei einer solchen Veränderung auch gleich die gesamte Gebäudehülle angehen muss. Besitzer von schützenswerten Altbauten wollen oder dürfen zudem auch nicht in den Originalbestand eingreifen und die wertvolle Optik durch moderne Fenster verändern. Bedenken gibt es auf jeden Fall in vielfältigster Form. Dabei gibt es einiges, was für neue Fenster spricht. Nicht nur lassen sich die Heizkosten spürbar senken. Hinzu kommen weitere Verbesserungen wie ein optimierter Schall- und Einbruchschutz und unter Umständen sogar mehr Licht, weil moderne Fenster oftmals einen schmaleren Rahmen bieten als die älteren Modelle und damit mehr Glasfläche. Für Altbausanierungen gibt es unterdessen ebenfalls hochmoderne Alternativen. Ob Fabrikloft, Schloss oder Jugendstilvilla – Profile und Scheiben können individuell angepasst werden und entsprechen damit exakt dem Stil der Umgebung. Als Sprossenvariante, Bogenfenster oder grossflächige Verglasung fügen sie sich optisch nahtlos in den Bestand ein und verbessern zeitgemäss das Gebäudeklima. Zudem erfüllen sie die aktuell gültigen Anforderungen im Bereich Sicherheit und Brandschutz. Tatsächlich ist der Ersatz der Fenster auch von der baulichen Seite her in vielen Fällen heute deutlich einfacher. Sogenannte Renovationsfenster – wie das RF1 von 4B – machen es möglich, die grössten Belastungen eines Umbaus auszuschalten. Mit solchen Fenstern bleibt das Mauerwerk unbeteiligt, teilweise kann sogar der alte Fensterrahmen bestehen bleiben. Der neue Fensterrahmen wird über den alten darübergestülpt und deckt ihn komplett ab. Das ist laut führender Anbieter heute in unter zwei Stunden möglich. Kosten und Zeit für zusätzliche Gipser-, Maler- und Maurerarbeiten entfallen.
Herr Odermatt, wann ist ein Fenster sanierungsbedürftig?
Wenn es klemmt, wenn zwischen Flügel und Rahmen kalte Luft hereinströmt, wenn die Farbe aussen abblättert, wenn die Dichtung spröde ist, wenn das Glas trüb oder undurchsichtig wird oder regelmässig «beschlägt» oder wenn grundsätzlich eine energetische Optimierung der Gebäudehülle ansteht.
Gibt es ein Alter der Fenster, ab welchem eine Sanierung empfohlen wird?
Prinzipiell gilt: Fenster, die vor 1990 eingebaut worden sind, beinhalten Gläser ohne Wärmeschutzbeschichtungen und meist auch ohne Gasfüllung. Aus energetischer Sicht sollten diese ausgetauscht werden.
Sollten hier die Fenster komplett ausgetauscht werden oder kann man einfach einzelne Teile ersetzen?
Ein altes Fenster kann mit einem neuen Glas wärmedämmtechnisch aufgewertet werden. Auch können nachträglich zusätzliche Dichtungen eingefräst oder die Sicherheit durch zusätzliche Beschlagsteile verbessert werden. Allerdings kann man durch das Ersetzen von Teilen oder das Nachrüsten immer nur eine kurze Verlängerung der Lebensdauer erreichen, die oft beinahe gleich viel kostet wie der Einbau von neuen Fenstern.
Was sind generelle Vorteile sanierter und modernisierter Fenster?
Durch neue Fenster haben Sie es im Rauminneren wärmer und leiser, die Heizkosten sinken deutlich, der Einbruchschutz ist massiv höher und oft kommt viel mehr Tageslicht in den Raum. Zudem müssen die Fenster aussen nicht mehr regelmässig abgeschliffen und nachgestrichen werden und Sie können auch gleich Flügeleinteilung und Öffnungsarten neu bestimmen. Durch den Einbau von neuen Balkonfenstern ist es oft auch möglich, die Schwellenhöhe signifikant zu reduzieren und so altersgerechtere Übergänge von drinnen nach draussen zu ermöglichen.
Was ist das Durchschnittsalter der von Ihrem Hause ersetzten Fenster?
Aktuell sanieren wir vor allem bestehende Holzfenster, welche zwischen 40 und 50 Jahre alt sind. Die neuen Fenster aus Holz-Aluminium haben danach eine Lebensdauer von wiederum 40 bis 50 Jahren.
Was gilt es beim Auswechseln der Fenster im Hinblick auf die übrige Gebäudehülle zu beachten? Macht das Sinn, ohne gleich alles zu sanieren und neu zu dämmen?
Es gibt Kunden, die belassen die Wand und Fassade und wollen nur neue Fenster. Wenn Kunden auch die Fassade isolieren wollen, machen das die meisten schrittweise. Wichtig ist dann, sich am Anfang über alle Massnahmen im Klaren zu sein und eine sinnvolle Reihenfolge zu definieren. Mit dem Renovationsfenster RF1 haben wir beispielsweise ein Produkt, welches einen Anschluss von einer Aussenisolation jederzeit ermöglicht.
Holz, Metall, Kunststoff Was ist der langlebigste Werkstoff für Fenster?
Das Holz-Aluminium-System hat sich als langlebigstes und unterhaltsärmstes Produkt etabliert. Erreicht wird das durch die funktionale und konstruktive Trennung von Holz innen (Wärmedämmung, Stabilität und Wohnlichkeit) und Aluminium aussen (Wetterschutz).
Sie bieten mit dem Renovationsfenster RF1 das meistverkaufte Renovationsfenster der Schweiz an: Was macht es aus?
Mit dem patentierten RF1 lässt sich der bestehende Fensterrahmen weiterhin nutzen und muss nicht wie bei anderen Systemen komplett aus dem Mauerwerk herausgerissen werden. So bleibt das Mauerwerk unverletzt. Das Holz-Aluminium-Fenster RF1 zählt auch bei den Isolationswerten zum besten Fenster auf dem Markt. Es ist Minergie-zertifiziert und erreicht als einziges Renovationsfenster der Schweiz die Energieeffizienzklasse A.
Mit welchen Kosten ist bei einer Sanierung der Fenster zu rechnen?
Die Kosten sind abhängig von der Grösse und Anzahl der Fenster, von der gewünschten Farbe und Oberfläche und natürlich auch von den Anforderungen bezüglich Einbruchschutz und Schallschutz. Ebenfalls spielt es bei Sanierungen eine Rolle, ob Storen oder Jalousien eingebaut sind und wie die Bauanschlüsse ausgeführt sind. Eine Pauschalaussage kann daher nicht gemacht werden. Insbesondere bei Sanierungen ist eine professionelle und umfassende Beratung notwendig, bevor dann ein individuelles Angebot erstellt werden kann.
Gelten neue Fenster als wertsteigernd für eine Immobilie?
Neue Fenster steigern nebst dem spürbar besseren Lebensgefühl auch in vielen Fällen den Wert des Gebäudes.
Gibt es staatliche Unterstützungsmassnahmen – so wie bei der Förderung der Stromproduktion aus Photovoltaikanlagen?
Die Kantone und der Bund sehen pro Quadratmeter energetisch sanierter Gebäudehülle CHF 40 Fördergelder vor. Die genauen Bedingungen und Förderinhalte sind kantonal unterschiedlich (gebäudeprogramm.ch). Meistens ist es aber so, dass Fördergelder erst ausbezahlt werden, wenn mindestens 75 Quadratmeter Gebäudehülle gedämmt werden und der Minimalförderbetrag von CHF 3 000 überschritten wird. Reine Fenstersanierungen werden in den meisten Kantonen leider nicht mehr gefördert.
Wie hoch schätzen Sie das brachliegende Potenzial von Fenstern ein, die saniert werden sollten?
In der Schweiz gibt es rund 1.7 Millionen Gebäude mit Wohnungsnutzung. Davon sind ca. 60 Prozent vor 1980 erstellt worden und definitiv sanierungsbedürftig. Das Bundesamt für Statistik geht aktuell davon aus, dass wir in der Schweiz eine Erneuerungsrate von knapp einem Prozent haben. Das heisst, es dauert bei der aktuellen Geschwindigkeit 100 Jahre, bis alle Gebäude einen langfristig nachhaltigen energetischen Standard erreicht haben. Das brachliegende Potenzial ist also enorm. erst ausbezahlt werden, wenn mindestens 75 Quadratmeter Gebäudehülle gedämmt werden und der Minimalförderbetrag von CHF 3 000 überschritten wird. Reine Fenstersanierungen werden in den meisten Kantonen leider nicht mehr gefördert. Wie hoch schätzen Sie das brachliegende Potenzial von Fenstern ein, die saniert werden sollten? In der Schweiz gibt es rund 1.7 Millionen Gebäude mit Wohnungsnutzung. Davon sind ca. 60 Prozent vor 1980 erstellt worden und definitiv sanierungsbedürftig. Das Bundesamt für Statistik geht aktuell davon aus, dass wir in der Schweiz eine Erneuerungsrate von knapp einem Prozent haben. Das heisst, es dauert bei der aktuellen Geschwindigkeit 100 Jahre, bis alle Gebäude einen langfristig nachhaltigen energetischen Standard erreicht haben. Das brachliegende Potenzial ist also enorm.