Das Jahr startet gut für Kebony: Der norwegische Holzhersteller gewann bei den prestigeträchtigen Surface Design Awards 2020 in der Kategorie «Housing Exterior». Die Auszeichnung würdigt das innovativste Design und die Verwendung von Materialien in Bauprojekten auf internationaler Ebene. Die Einsendungen werden nach dem Materialeinsatz, der Art der Oberfläche und der ästhetischen Gestaltung des Projekts beurteilt.
Das auffälligste Detail des Künstlerhauses, das leichte hölzerne Aussengerüst auf der Fassade, ist nicht nur dekorativ, es erfüllt auch verschiedene praktische Funktionen. «Die Dielenstruktur der Verkleidung erzeugt ein komplexes Spiel aus Licht und Schatten, durch dessen Tiefe man das Gefühl bekommt, unter einem Baum zu sitzen», betonen die Architekten. Gleichzeitig lässt das Gitter viel Licht herein und lenkt das Auge auf den ausgesparten Bereich auf der Rückseite, deren gläserne Wände einen beeindruckenden Blick auf das felsige Ufer und die Nordsee gewähren. Nachts, wenn das Haus beleuchtet ist, wirkt die Holzfassade wie ein Sichtschutz und gewährleistet die gewünschte Privatsphäre. Kebony wurde bereits 2018 in zwei Kategorien bei den Surface Design Awards ausgezeichnet.
Fügt sich harmonisch ein
Auf einer Insel an der Südküste Norwegens haben die Architekten vom Atelier Oslo eine bemerkenswerte Zuflucht geschaffen, die sich harmonisch in die felsige Uferlandschaft fügt. Alle hölzernen Aussenkonstruktionen, vom kleinen Steg mit Treppe am Eingang über das lichtdurchflutete Flachdach bis hin zum kunstvollen Rahmengerüst, wurden mit nachhaltigen Kebony-Character-Dielen realisiert. Für alle äusseren Holzelemente wurde Kebony-Character eingesetzt. Die spezielle Kebony-Technologie macht aus FSC-zertifiziertem Weichholz widerstandsfähiges, langlebiges Hochleistungsholz, das kaum gewartet werden muss und sich optimal für Bauprojekte in rauen Küstenregionen eignet. Mit der Zeit entwickelt das dunkelbraune Holz eine natürliche silbergraue Patina und passt sich dadurch weiter an das felsige Territorium an.
Die Aufgabe für das Atelier Oslo war denkbar konkret: Zwei Künstler wünschten sich einen friedlichen Rückzugsort auf einer kleinen Insel an Norwegens Südküste, an dem sie in Ruhe nachdenken, neue Ideen entwickeln und arbeiten konnten. Das Gebäude sollte hell, besinnlich und naturnah gelegen sein. Diesen Vorgaben folgend, kreierten die Architekten einen ausgefallenen Komplex aus Holz, Glas und Beton, der die Grenzen von innen und aussen auf bemerkenswerte Weise verschwimmen lässt.
Von Tageslicht geflutet
Von einem Felshügel aus führt ein Steg mit Treppe aus Kebony-Holz zum Eingang und markiert den Übergang zur Bleibe auf der Insel. Dahinter wartet ein grosszügiger, offener Innenraum mit Böden und Treppen aus Beton, die das Innere des Gebäudes mit der äusseren Felslandschaft verbinden und dadurch den Eindruck erwecken, Teil der Natur zu sein. Die
Hülle des Hauses besteht aus einer vorgefertigten Holzkonstruktion, die nachträglich auf den fertigen Böden platziert und verankert wurde. Durch die Glaswände und die Oberlichter, die in das ausgeklügelte Muster der hölzernen Decke integriert wurden, gelangt zu jeder Tageszeit Licht in die Innenräume.
Aus den Betonböden wachsen Küche, Bad und Kamin, um den Bewohnern wie auf dem Felsen liegende Möbel zu dienen. Kurze Treppen führen zu kleinen Plateaus, die als Entspannungs- oder Arbeitsnischen genutzt werden können. «Die Betonböden und Treppen lösen die Trennung von innen und aussen auf», erklären die Architekten. «Der Innenraum wird Teil der Landschaft, und das Gehen in und um das Haus wird zum einzigartigen Erlebnis, bei dem die unterschiedlichen Qualitäten des Standorts Teil der Architektur werden.» Als Grenze zum Nachbargebäude wurde ein kleiner Anbau ergänzt, der einen weiteren geschützten Aussenraum bietet. So wird das Künstlerheim zum eleganten Detail der Insel.