Der europäische Markt für Flachdachabdichtungen wird nicht nur in diesem Jahr, sondern noch mehr 2021 von der Krise getroffen werden. Während 2020 der Rückgang in der Branche 7,2 Prozent beträgt, liegt dieser im nächsten Jahr voraussichtlich tief im zweistelligen Bereich, wie eine neue Studie von Interconnection Consulting zeigt.
Die Studie umfasst die Länder Österreich, Belgien, Frankreich, Italien, Deutschland, Spanien, Nordische Länder, Polen und die Schweiz. Nur Polen, die Nordischen Länder und Deutschland werden bis 2023 das Vorkrisenniveau wieder erreicht haben. Alle anderen Märkte jedoch werden auch in drei Jahren weiterhin stark hinter dem Umsatzergebnis von 2019 bleiben. Am stärksten von der Krise betroffen sind Italien mit einem Umsatzrückgang von knapp 30 Prozent zwischen 2019 und 2023 und Frankreich mit einem Rückgang von fast 20 Prozent im gleichen Zeitraum. «Die Krise traf die meisten Länder gerade zu einem Zeitpunkt als der Aufschwung im Neubausektor bereits zurückgegangen war» erklärte Julia Tarasenko, Autorin der Studie, die zum Teil dramatischen Auswirkungen der COVID-Krise auf die Branche. So zeigt sich auch in allen untersuchten Ländern, dass der Anteil von Renovierungsprojekten im Verhältnis zu Neubauprojekten stark zunimmt. Lag der Neubau-Anteil 2019 noch bei 51,5 Prozent, so wird dieser nur noch bei knapp über 40 Prozent 2023 erwartet.
Bitumen verliert an Boden
Bituminöse Abdichtungen sind die populärste Produktgruppe, vor allem aufgrund des Preisvorteils mit einem Absatz-Anteil von über 60 Prozent in den untersuchten Ländern. Elastomere und Plastik werden jedoch auf Kosten von Bitumen in den folgenden Jahren Marktanteile hinzugewinnen, aufgrund der besseren Umweltverträglichkeit dieser beiden Produktkategorien. Gerade Elastomere, die sowohl recyclebar und langlebig sind, haben laut der Studie eine gute Zukunft vor sich. Wichtige Unternehmen am europäischen Markt sind Sika, BMI, Soprema, Nordic Waterproofing, Bauder, MAPEI, Alwitra, Renolit, Technonicol, Danosa, Swisspor, Chova.