Im März ist das MINT-Förderprogramm Swiss TecLadies erneut gestartet. Bis 10. Juni konnte die Online-Challenge mit technischen Fragen aus dem Alltag absolviert werden. Der Zuspruch war gross: Knapp 5000 Personen haben teilgenommen, darunter rund 400 Mädchen, die sich für das Mentoring-Programm bewerben können.
«Wir sind sehr zufrieden», sagt Beat Schuler, Leiter Nachwuchsförderung bei der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften, die das Programm «Swiss TecLadies» 2018 ins Leben gerufen hat. Für die zweite Durchführung – erstmals auch in der Romandie – hatte man sich ehrgeizige Ziele gesteckt, die mit knapp 5000 Teilnehmenden erreicht wurden. Eine grosse Hilfe bei der Mobilisierung für das Programm war die Unterstützung durch Hauptmann Fanny Chollet. Die von der Luzerner Werbeagentur Rocket mit der F/A-18-Pilotin produzierten Videos haben grossen Anklang gefunden. «Das Feedback war überwiegend sehr positiv», so Beat Schuler. Als Pilotin und Absolventin eines technischen Studiums ist die sympathische Waadtländerin eine ideale Botschafterin. «Ich bin überzeugt, dass sich viele Mädchen durch sie haben inspirieren lassen», sagt Beat Schuler. «Wir sind Fanny Chollet sehr dankbar für ihr wertvolles Engagement.»
Vom Lockdown profitiert?
Die Online-Challenge konnte vom 15. März bis 10. Juni absolviert werden und fiel somit grösstenteils mit dem Corona-Lockdown zusammen. Inwiefern das eine Rolle gespielt hat, ist schwer zu beurteilen. Laut Beat Schuler habe aber die Mobilisierung der Schülerinnen und Schüler via Schulen sowie über das SATW-Netzwerk gut funktioniert. «Teilweise haben ganze Schulklassen oder gar Schulhäuser mitgemacht.» Daneben hat auch die Bekanntmachung via Social Media gut funktioniert. So haben rund 400 Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren, welche die Online-Challenge absolviert haben, Interesse am Mentoring-Programm signalisiert. Für die Auswahl der Teilnehmerinnen zählen neben dem Ergebnis der Challenge auch Motivation, Interessen, Neugier und Erwartungen an das Programm.
1:1 Begleitung durch weibliche Rollenbilder
Während des neunmonatigen Mentoring-Programms können die Mädchen über 20 Workshops bei Firmen und Forschungseinrichtungen in der ganzen Schweiz besuchen. Sie lernen dabei die Vielfältigkeit der Technik sowie von technischen Berufen kennen. Highlights sind sicherlich der Welcome Day, der Zukunftstag oder der Farewell Day. Am Welcome Day lernen die Mädchen ihre Mentorinnen kennen, welche sie durch das Programm begleiten. Die regelmässigen Treffen zwischen Mentees und Mentorinnen werden prägend sein. Die Mentorinnen sind motivierten Frauen in technischen Berufen und/oder mit entsprechenden Ausbildungen. Sie fungieren auch als Rollenbilder, welche die Mädchen auf ihrem Weg beraten und sie bei der Persönlichkeitsentwicklung unterstützen. Swiss TecLadies wird 2020/21 zum zweiten Mal durchgeführt. «Aufgrund der hohen Nachfrage planen wir, mehr als die ursprünglich geplanten 60 Mädchen zum Programm zuzulassen. Es wird also eine deutliche Steigerung gegenüber der ersten Durchführung geben.»
Finanziell unterstützt wird das Programm von den Akademien der Wissenschaften Schweiz, dem Eidgenössischen Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG sowie der Werner Siemens-Stiftung. Weitere Partner helfen bei der Bekanntmachung, stellen Mentorinnen oder organisieren Betriebsbesichtigungen und Workshops. Zugang zur Online-Challenge sowie alle Informationen zum Programm unter www.tecladies.ch.