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Wie aus Abfall neuer Rohstoff wird

Grafik: fabrik 12

Mischabbruch ist schwer verwertbar – doch die RCO Recycling Center Ostschweiz AG zeigt, wie es geht: Mit einer fortschrittlichen nassmechanischen Aufbereitungsanlage wird aus Abfall ein wertvoller Rohstoff. Der Schlüssel: Technologie, Know-how und ein konsequent geschlossener (Wasser-)Kreislauf.

Mischabbruch gehört zu den heterogensten Bauabfällen der Schweiz. Jährlich fallen über 2.4 Millionen Tonnen an – ein Gemisch aus Beton, Backsteinen, Fliesen, Gestein, Asphalt, Holz, Kunststoffen und Feinanteilen. Lange galt dieses Material als kaum wirtschaftlich verwertbar. «Die grosse Streuung der Bestandteile ist eine Herausforderung für jede Technologie», sagt Hans Brugger, Betriebsleiter von RCO in Niederstetten. «Aber genau darin liegt das Potenzial – vorausgesetzt, man beherrscht den Prozess.»

Modulare Anlage – maximale Rückgewinnung
Seit 2023 betreibt RCO eine neue, modular aufgebaute Aufbereitungsanlage mit Fokus auf Nassverfahren. Die angelieferten Fraktionen – Mischabbruch, Beton, Aushub und Altschotter – durchlaufen mehrere automatisierte Schritte: Sortieren, Brechen, nassmechanisches Trennen, Abscheiden von Leicht- und Setzgut, Filtern und Sieben. So entstehen aus Mischabbruch hochwertige Mischgranulatfraktionen von vier bis 63 Millimetern sowie Sandanteile – bereit zur Wiederverwendung als Betonkomponenten.

Drei entscheidende Vorteile gegenüber der Trockenaufbereitung:

  1. Die Korngrössenverteilung des rezyklierten Materials lässt sich gezielt steuern – ideal für den Einsatz im Beton.
  2. Fremdstoffe, die nicht in den mineralischen Kreislauf gehören (zum Beispiel Kunststoffe, Metalle, Holz), werden zuverlässig ausgeschieden.
  3. Schadstoffe werden über die Feinstfraktion entfernt und im Zementwerk thermisch verwertet.

Das eingesetzte Wasser wird aufbereitet und im System zurückgeführt – Kreislauf auch im Betrieb.

Die erzeugten Komponenten erfüllen die Anforderungen für Beton nach SN EN 206 und lassen sich im Hoch- und Tiefbau einsetzen. Das spart Entsorgungskosten, wertvollen Deponieraum und Primärressourcen. «Die Zukunft liegt nicht im Wegwerfen, sondern im Wiederverwenden – intelligent, präzise und konsequent», fasst Brugger zusammen.

www.rcorecycling.ch

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