Will die Schweiz den Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll nachkommen, so müssen die Gebäude in der Schweiz von reinen Energiekonsumenten zu Energieproduzenten werden. Mit dem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) profitieren Stromverbraucher und Vermieter von zahlreichen ökologischen und finanziellen Vorteilen.
Photovoltaik spielt in der zukünftigen Energiestrategie der Schweiz eine wichtige Rolle. Die Gewinnung von elektrischer Energie über Sonnenlicht wurde über Jahrzehnte weiterentwickelt und verfeinert. Die zuverlässigen und wartungsarmen Komponenten können im Zusammenspiel mit Stromspeichern, intelligenten Steuerungen und weiteren komplementären Energietechniken die Energieeffizienz, den Komfort und eine gute Wirtschaftlichkeit weiter optimieren. «Mit einer Solaranlage kann schnell und günstig Strom produziert werden. Dieser kann direkt selbst verbraucht werden, unter anderem auch beim Aufbereiten von Warmwasser oder beim Heizen», erklärt Remo Mucha, Berater ZEV und Elektromobilität von Bouygues E&S InTec Schweiz AG.
Das Potenzial von Solarstrom ist enorm. Gemäss einer Mitteilung vom Bundesamt für Energie könnten die Schweizer Dächer und Fassaden pro Jahr rund 67 Terrawattstunden Solarstrom produzieren. Zum Vergleich: In der Schweiz lag der Stromverbrauch im Jahr 2017 bei rund 58.5 Terrawattstunden Strom. Soll die Energiewende geschafft werden, muss der jährliche Zubau an Photovoltaikanlagen verfünffacht werden. Über 60 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer wohnen in einem Mehrfamilienhaus und konnten bis vor Kurzem kaum selbst Solarstrom produzieren. Das hat sich nun geändert.
Zusammenschluss zum Eigenverbrauch
Mit dem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) wird eine vertragliche Gemeinschaft zwischen mehreren Parteien, die ihren selbst produzierten Solarstrom gemeinsam verbrauchen, gegründet. Der ZEV besteht aus dem Eigentümer beziehungsweise Betreiber der Solaranlage und aus mehreren Endverbrauchern. Endverbraucher können sowohl Stockwerkeigentümer als auch Mieter sein. Neu dürfen sich nicht nur Parteien aus demselben Haus, sondern auch aneinandergrenzender Grundstücke zusammenschliessen – selbst wenn diese durch Strassen, Eisenbahntrasseen oder Flüsse getrennt sind. «Dank dem ZEV können Mieter grünen Strom produzieren und ihre Stromkosten senken», so Mucha.
Ein Zusammenschluss lohnt sich
Neben zahlreichen ökologischen Gründen sprechen auch finanzielle Vorteile für einen ZEV. Als Stromverbraucher profitieren Sie von günstigerem Strom und geringeren Nebenkosten. Aber auch für den Vermieter bringt eine Eigenverbrauchsgemeinschaft zahlreiche Vorteile. Die Immobilie gewinnt an Wert und ist optimal für die ökologische Zukunft gerüstet. Zudem wird sie für potenzielle Mieter interessanter, weil Mieter dank eines ZEV geringere Stromkosten haben.
Rentabilität für Liegenschaftesbesitzer
Neben der Wertsteigerung der Immobilie bietet eine Solaranlage dem Vermieter weitere finanzielle Vorteile. Er kann dank eines ZEV die Umsatzerlöse der Immobilie erhöhen: In der Regel können für Immobilien mit Solaranlagen höhere Mieten verlangt werden, weil die Stromkosten geringer sind. Auch die Mietausfallquote ist für Gebäude mit Solaranlagen signifikant tiefer. Wie schnell eine Photovoltaik-Anlage amortisiert ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt aber: Je mehr Parteien in einem ZEV sind, desto höher der Stromverbrauch und desto schneller amortisiert sich die Solaranlage. In der Regel erreichen Sie die Amortisation bereits nach circa zwölf Jahren und produzieren dann für weitere 18 bis 20 Jahre kostenlosen Solarstrom. Remo Mucha erläutert: «Die Investition in die Photovoltaik-Anlage amortisiert sich nach circa zwölf Jahren. Je mehr Parteien in einem ZEV sind, desto höher ist der Stromverbrauch und desto schneller amortisiert sich die Solaranlage.»
Gemeinsam Geld sparen
Die Kosten für eigenen Solarstrom inklusive Betriebskosten belaufen sich aktuell auf circa zwölf Rappen pro Kilowattstunde. Der Strom aus dem Netz kostet derzeit rund 23 Rappen pro Kilowattstunde. Die Nutzung des produzierten Stroms ist im Vergleich kostengünstiger und rentabel. Wenn der ZEV mehr als 100’000 Kilowattstunden pro Jahr verbraucht, kann die Eigenverbrauchsgemeinschaft den Reststrom am freien Strommarkt einkaufen. Dadurch können die Stromkosten pro Haushalt um bis zu 30 Prozent reduziert werden. Immobilienbesitzer und Kunden von Helion kennen die Vorteile: «Das ZEVModell ist einfacher als gedacht. Die Installation der Solaranlage auf einem zehnjährigen Flachdach und das Einrichten der neuen Zähler verliefen reibungslos. Die Mieter sind zufrieden, dass sie nun günstigeren und erneuerbaren Strom erhalten, und für die Vermieter rechnet sich die Investition wirtschaftlich.»
Das Solarpotenzial der eigenen Liegenschaft kann bequem mittels dem Solarrechner auf der Webseite www.helion.ch berechnet werden. Nach der Eingabe der Adresse und einigen Fragen zum Energieverbrauch erhalten Liegenschaftsbesitzerinnen und Liegenschaftsbesitzer sofort eine kostenlose und unverbindliche Richtofferte.