Dr. Stefan Schwarz ist Partner Business Consulting bei Teradata.

Ganz grundsätzlich wird in einer «smarten» Stadt Informationstechnologie genutzt, um erhobene Daten auszuwerten. Basierend auf den Ergebnissen der Datenanalyse wird die Infrastruktur effizienter gestaltet. So sehr die Vielfalt an Smart-City-Massnahmen für eine Innovationskraft spricht, von der unsere Gesellschaft als Ganzes profitieren kann, so sehr erschwert sie es gleichzeitig den Kommunen, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln
und die erhobenen Daten optimal zu verwerten.

Einen tatsächlichen, vernünftigen Nutzen mit Nachhaltigkeit kann nur ein ganzheitliches,
urbanes Gesamtsystem stiften. Nicht das blosse Sammeln der Daten ist dabei der Knackpunkt, sondern ihre Verbindung und Auswertung mittels Data Analytics. Wenn Bewohner zusätzlich die Möglichkeit haben, kontinuierlich Daten in das System einzuspeisen, indem sie zum Beispiel Gefahrenstellen in der öffentlichen Infrastruktur direkt per App an die Stadtverwaltung melden, können verspätungsverursachende Ereignisse schnell erkannt und gelöst werden.

Damit ein solches ganzheitliches Konzept reibungslos funktionieren kann, müssen die Datensysteme der unterschiedlichen Smart-City-Disziplinen wie ein Orchester miteinander  harmonieren. Die Integration von Daten aus Smart-City-Lösungen nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein. Dafür müssen die Daten der einzelnen Anwendungen kompatibel sein, sodass sie konsolidiert und übergreifend analysiert werden können. Dieser umfassende Einsatz von Data Analytics garantiert auch die Nachhaltigkeit der Datennutzung.

Doch der Datenfluss sollte keineswegs am Stadtrand aufhören. Bei der Planung und Implementierung von Smart-City-Konzepten sollten unbedingt die Abhängigkeiten zwischen naheliegenden Regionen berücksichtigt werden. Stimmt eine Stadt bedarfsorientiert
beispielsweise ihren Busfahrplan auf den Bahn- und Autoverkehr ab, so profitieren Passagiere am meisten davon, wenn diese digitale Verflechtung auch in der Nachbarstadt gilt.

Strategien für «smart regions» werden in Deutschland schon erarbeitet, so zum Beispiel an der RWTH Aachen. Deren Metropolitan Cities Rhine-Ruhr Initiative arbeitet an einer Zukunftsvision für Metropolregionen, die durch Digitalisierung und neue Mobilitätsformen miteinander vernetzt sind. Relevante Akteure –Softwareentwickler, Automobilhersteller, Stadtplaner und -verwalter, Produktions-, Telekommunikations- und Netzunternehmen sowie Bürger – erarbeiten Handlungskonzepte für smarte Logistik, multimodale Mobilität,
smarte Gebäude und öffentliche Räume.

Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2050 68 Prozent der Weltbevölkerung in Städten
leben. Damit sind Innovation und Effizienz notwendiger denn je, um den Bevölkerungszuwachs zu bewältigen und den wachsenden Lebensansprüchen gerecht
zu werden. Mit der richtigen Datenintegration und -auswertung kann eine «smarte»
Stadt oder Region Wirtschaftsimpulse setzen. Die Vorteile reichen weit in das Leben
der Stadtbewohner und wirtschaftlichen Akteure hinein: mehr Sicherheit, mehr Effizienz, effizientere Verkehrsnutzung und mehr Interaktion mit und Partizipation in der städtischen Verwaltung. Kurzum: Datenanalyse, digitale IoT und KI machen eine Smart City zu einer besseren Version von dem, was eine Stadt schon immer war – ein Zusammenschluss von Menschen, die sich ein angenehmeres gemeinsames Leben wünschen.

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