Der Immobilienbranche ist im Zeitalter von digitalen Geschäftsmodellen und Produkten bisher von der Digitalisierung noch fast unberührt geblieben. Hauptgrund ist nicht mangelndes Potenzial, sondern die Tatsache, dass die real existierende Welt trotz Bemühungen der Branche bisher nicht ausreichend digital erfasst worden ist. Relevante
räumliche Daten wie Immobilienmarktdaten, Zonengesetze, Baunutzungsvorschriften, Baugesetze, Verkehrs- und städtische Mobilitätssysteme und weitere branchenrelevante Informationen stehen – wenn überhaupt – erst dezentral, wenig vernetzt und intransparent zur Verfügung.
In den letzten Jahren machte die Branche mit der Einführung von Online-Immobilienportalen die ersten zaghaften Schritte in Richtung Digitalisierung. Dadurch wurden erste Immobilien-Datenbestände digital breit verfügbar gemacht. Die mit den Immobilien verknüpften Daten sind jedoch häufig sehr begrenzt und zu wenig mit
dem Kontext verknüpft. Des Weiteren finden diese Portale vor allem für den transaktionalen
Privatgebrauch Anwendung. Damit decken sie nur einen Bruchteil der Wertschöpfungskette
der Branche ab; diese ist jedoch wesentlich umfassender und umfasst die Evaluierung, den Kauf, die Planung, den Bau und die Bewirtschaftung von Immobilien.
Doch wie gelingt es der Branche, hochwertige, aktuelle und akkurate Informationen künftig an einem Ort konzentriert und verknüpft verfügbar zu haben? Eine Antwort auf diese Frage
liefert das Konzept der «Digital Twins», die eine digitale Nachbildung der realen Welt ermöglichen.
Diese «Digital Twins» können sowohl potenzielle und tatsächliche physische Gegebenheiten abbilden. Damit erlauben sie, Eigenschaften, künftiges Potenzial oder mögliches Verhalten des abgebildeten Objekts zu beschreiben und zu simulieren. Die Anwendungsbereiche der «Digital Twins» sind heute noch überschaubar. Allerdings besteht enormes Potenzial, so auch für die Immobilienbranche: Ein «Digital Twin» kann ein einzelnes Objekt wie ein Haus, ein Areal, ein Quartier oder eine ganze Stadt oder ganze Regionen umfassen und aggregiert darin alle dazugehörigen relevanten Informationen wie Katasterinformationen, Verträge, Baugesetze usw.
Aufbauend auf jahrelanger Forschung und Entwicklung hat Nomoko basierend auf dem Konzept der «Digital Twins» erstmals einen Prozess geschaffen, der die physische Welt exakt vermisst, erfasst und mit Informationen von verschiedenen Quellen anreichert. Die Plattform namens «Praedia» fokussiert auf die Immobilienbranche. Unsere Vision ist es, die gesamte Wertschöpfungskette der Branche auf der Plattform abzubilden und den Akteuren
ein Werkzeug in die Hand zu geben, um sich die Vorteile der Digitalisierung in Form von Anwendungen und Automatisierungen zu Nutze zu machen.
Die digitalen Abbildungen der realen Welt ermöglichen den Immobilienakteuren,
den Puls des Marktes und sein Potenzial objektiv zu beurteilen. Durch transparente
und kontextualisierte Dateneinblicke können Anwender bereits heute an Sicherheit gewinnen, versteckte Investitionsmöglichkeiten entdecken und ihre Entscheidungen durch automatisierte Prozesse schneller treffen. Die digitale Lösung wird künftig entscheidend für die Zusammenarbeit zwischen Immobilienentwicklern, Architekten, Behörden, Bauunternehmen und weiteren Beteiligten: Indem sie eine gemeinsame Sprache und
Plattform bietet, ermöglicht sie eine kollaborative Zusammenarbeit zum Nutzen aller Beteiligten.