Frische Luft ist für ein gesundes Raumklima unerlässlich: Sie fördert das Wohlbefinden und steigert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Spätestens seit Corona wissen wir zudem, dass ein regelmässiger Luftaustausch die Ansteckungsgefahr durch umherschwebende Aerosole reduziert. Gerade in Geschäfts- oder Schulgebäuden ist daher ein zuverlässiges Lüftungskonzept vonnöten.
Im Rahmen des niederländischen Konzepts «Fresh Schools» wurde 2021 eine komfortable und hygienische Lösung für die Belüftung der Klassenräume und Turnhallen des Praedinius-Gymnasiums gesucht. «Gemeinsam mit dem Schulträger haben wir eine passende Lüftungslösung über automatisierte Fenster entwickelt, die den Bedürfnissen der Nutzer ebenso gerecht wird wie den baulichen Gegebenheiten in dem historischen Schulgebäude – inklusive Brandschutz,» erinnert sich Anco Zwart, Projektberater GEZE Benelux. Diese Variante einer natürlichen Lüftung über automatisierte Fenster ist eine komfortable Lösung, die das Raumklima entscheidend verbessern kann – und zwar mit wenig Energieaufwand und niedrigen Investitionskosten.
Moderne Technik alter Gebäudesubstanz
«Die grösste Herausforderung bestand darin, dass sich das Praedinius-Gymnasium in einem historischen Gebäude von 1882 befindet. Das machte eine umfangreiche Renovierung nötig», so Zwart. «Doch wir haben die Herausforderung angenommen und eine sehr gute Lösung gefunden.» Sie lautete: Slimchain-Fensterantriebe. Aufgrund ihrer
geringen Grösse konnten die Fensterantriebe einfach in oder an den bestehenden Fenstern installiert werden. Das spart Arbeitszeit und dem Bauherrn Kosten.
Die Steuerung der kontrollierten natürlichen Lüftung übernimmt nun die Notstromsteuerzentrale für RWA-Antriebe MBZ 300. Ihr modularer Aufbau erlaubt eine flexible Anpassung an objektspezifische Anforderungen. «So lassen sich Alarmgruppen, Lüftungsgruppen und Alarmlinien beliebig erweitern und auch komplexere RWA-Szenarien abbilden. Dadurch wird im Brandfall ein schneller Rauch- und Wärmeabzug gewährleistet – bei den strengen Brandschutzbestimmungen an Schulen ein wichtiger Aspekt», weiss Anco Zwart.
Ideal für Schulen
Damit Lehrer und Schüler nicht selbst ans Lüften denken müssen und das Lüften nicht vergessen wird, wurden die Fensterantriebe im Praedinius-Gymnasium mit Luftqualitätssensoren verbunden. So öffnen sich die Fenster automatisch, wenn ein zu hoher CO2-Wert im Raum festgestellt wird. Die Fenstersysteme lassen sich zudem flexibel in die Gebäudeleittechnik integrieren, sodass sich die Fenster zu festgelegten Zeiten oder in bestimmten Situationen automatisch öffnen und schliessen. Ein weiterer Vorteil gegenüber handbetätigten Fenstern: Die automatisierten Fenster öffnen sich vollkommen kontaktlos und somit hygienisch sicher. Anco Zwart ist zufrieden, ebenso wie sein Auftraggeber: «Jetzt können sich die Schüler des Praedinius-Gymnasiums wieder voll und ganz aufs Lernen konzentrieren!»
Sicherheit schon bei der Planung
So komfortabel und intelligent automatisierte Fenster sind, gilt es doch einen Aspekt besonders zu beachten: Kraftbetätigte Fenster mit motorischen Antrieben zum Öffnen und Schliessen sind laut Maschinenrichtlinie 2006 / 42 / EG Maschinen. Daher gelten für sie besondere Sicherheitsbestimmungen. Das macht gerade in öffentlichen Gebäuden und Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten auch durchaus Sinn. Immerhin sind die Fenster für die Gebäudenutzer oft erreichbar – und die Nutzer besonders schutzbedürftig. Ihre Sicherheit muss daher schon bei der Planung eine entscheidende Rolle spielen. Für die vorgeschriebene Schliesskantenabsicherung kraftbetätigter Fenster bis Schutzklasse 4 ist die IQ box Safety von GEZE eine TÜV-geprüfte Lösung.
Kein Näschen für schlechte Luftqualität
Obwohl eine bedarfsgerechte Frischluftzufuhr die Lernfähigkeit
erwiesenermassen um 15 Prozent steigern kann, wird in der Praxis meist viel zu wenig gelüftet. Das liegt einerseits daran, dass im hektischen Schulalltag vergessen wird, die Fenster per Hand zu öffnen. Andererseits fehlt uns Menschen die Empfindsamkeit für Luftqualität. So wird die Raumluftqualität meist vor allem anhand schlechter Gerüche beurteilt. Allerdings gewöhnt sich die menschliche Nase an Gerüche, sodass man bei längerem Aufenthalt in einem Raum nicht wahrnimmt, wenn die Raumluftqualität sinkt.