Die Birchmeier Gruppe hat in den letzten fünf Jahren ein grosses Wachstum an den Tag gelegt und sich gleichzeitig umstrukturiert und differenziert. Mit rund 400 Mitarbeitenden gehört sie zu den grössten Bauunternehmungen in der Nordwestschweiz. Grund genug, um dem Inhaber und Geschäftsführer in dritter Generation, Markus Birchmeier, auf den Zahn zu fühlen.
Die Birchmeier Spezialtiefbau AG ist ein junges Unternehmen in- nerhalb Ihrer Firmengruppe. Welche Herausforderungen stehen bevor?
Es gehört zu unseren Kernaufgaben im Spezialtiefbau, gute Lösungen zu finden, um in den schwierigsten Böden optimal bauen zu können. Durch unsere Unterneh- mervarianten übernehmen wir oft grössere Risiken wie die Geo- und Hydrologie des Baugrundes, die statische Sicherheit un- serer Baugrubenabschlüsse und Pfähle sowie die Preis- und Termingarantie. Dadurch bieten wir unseren Kunden ein Rundum-sorglos-Paket an. Bei den vielen Projekten, die wir mittlerweile in der gesamten Schweiz ausführen dürfen, ist es die grösste Heraus- forderung, unseren Service auf dem hohen Niveau zu halten, für das wir bekannt sind.
Wie lassen sich diese umfangreichen Aufgaben bewältigen?
Das ist nur möglich, weil wir mit Daniel Kunz, dem Geschäftsführer der Birchmeier Spe- zialtiefbau AG, und seinem Team über erfahrene Fachmänner verfügen. Ausserdem pflegen wir einen modernen Maschinenpark.
Im Oktober 2016 hat die Kies + Beton AG Zurzibiet, eine hundertprozentige Tochterfirma der Birchmeier Holding AG, den Betrieb aufgenommen. Das neue Kies- und Betonwerk läuft auf Hochtouren. Sind Sie zufrieden mit der Entwicklung ihres jüngsten Kindes der Firmengruppe?
Ja, ich bin ausgesprochen zufrieden. Wir haben einiges in das Werk investiert und dazu eine neue Transportflotte für die Distribution unserer Betonprodukte aufgebaut. Da wir mit unseren Bauunternehmungen Eigenbedarf an Beton haben und über eigene Kiesabbaugebiete verfügen, lag die Umsetzung der Vision auf der Hand. Mittlerweile kaufen einige Marktbegleiter bei uns Beton ein was uns sehr freut. Der grosse Betonausstoss hat unsere Erwartungen übertroffen Demenstsprechend sind Erweiterungen kurz vor der Umsetzung.
Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?
Eigenständigkeit war für uns schon immer wichtig. Mein Grossvater hat begonnen mit Kiesabbau, und mein Vater hat den Recyclingbereich aufgebaut. Ich bin nun in die
Betonproduktion eingestiegen. Ein entscheidender Kreislauf hat sich geschlossen. Mit der Verwendung von Kies- und Recyclingprodukten haben wir das Deponiegeschäft im Griff. All das ist für mich und nachfolgende Generationen sehr wichtig. Es handelt sich um eine gelungene Rückwärtsintegration.
2017 haben Sie den Aargauer Unternehmerpreis gewonnen. Was bedeutet Ihnen dieser Sieg?
Bevor wir den Siegerpreis entgegennehmen durften, wurden wir von der Jury umfassend geprüft. Dabei wurde nicht nur die Vergangenheit, sondern vor allem auch die Entwicklung, die Firmenkultur und das Potenzial der Unternehmensgruppe bewertet. Der Sieg war für alle Mitarbeitenden eine schöne Bestätigung für das bereits Erreichte und macht auch Mut, um Neues anzupacken.
Ihr Familienunternehmen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. In welche Richtung zielen das weitere Wachstum und die Entwicklung?
Wir verfügen über eine klare Vision. Wir wollen aber nicht auf «Teufel komm raus» wachsen, sondern vor allem dort, wo wir Chancen sehen, die uns finanziell und strategisch weiterbringen. Ein gesundes Wachstum ist für die Mitarbeiter span- nend, denn es bringt neue persönliche Entwicklungsmöglichkeiten mit sich. Wir wollen ein möglichst breites Angebot an Dienstleistungen anbieten, die auch geografisch weiter verteilt sind. Dazu gehört auch die Realisierung von eigenen Bauprojekten, so wie es die mutigen Baumeister vor 50 Jahren bereits gemacht haben. Somit umgehen wir Klumpenrisiken. Vor- und Rückwärtsintegration von Dienstleitungen sehe ich als Schlüssel zum Erfolg.
Eines fällt besonders auf: Bei Ihnen steht der Mitarbeiter im Mittelpunkt.
Ich mag Menschen! Ohne unsere Mitarbeitenden, die sich mit hoher Begeisterung mit dem Betrieb weiterentwickeln, würde es weder Sinn noch Spass machen. Unsere Kaderleute werden in die Strate- gieentwicklung einbezogen. Gemeinsam im Team erreichen wir unsere Ziele, weil wir uns gegenseitig aufeinander verlassen können. Ich habe meinen Job von der Pike auf gelernt und bin alle Stufen durchlaufen, deshalb ist mir auch eine persönliche Beziehung zu unseren Leuten wichtig. Entsprechend dankbar bin ich für deren grossen Einsatz.