Dem Landschaftsarchitekturbüro Backhaus & Barnett gelang 2018 bei einem Privatanwesen in Hessen mit Hilfe von Naturstein neben der gekonnten Verbindung zwischen Bestandsgebäuden und Neubauten auch die stimmige Einbettung in die Umgebung, worin das Ziel der Eigentümer des Anwesens bestand. Mit diesem Projekt sind die Landschaftsarchitekten nun für den Deutschen Naturstein-Preis nominiert.
«Mit Beton arbeiten wir im Grunde so gut wie gar nicht», erklärt die Landschaftsarchitektin Annette Barnett von Backhaus & Barnett, «denn im Laufe der Zeit wird die schlechte Alterung der Oberflächen bei diesem Werkstoff fast unweigerlich zum Thema.» Stattdessen lösten die Bauherren die Materialfrage durch Auswahl von Muschelkalk des Traditionsunternehmens TRACO Deutsche Travertin Werke GmbH. Die hochwertige Beschaffenheit des Steins fügt die baulich unterschiedlichen Objekte zu einem stilvollen Ganzen und schafft eine klare Einbindung in das Gelände. Der rund 230 Millionen Jahre alte Muschelkalk wurde auf verschiedene Weise eingesetzt; von Treppen und Bodenplatten über Mauern und Einfassungen bis hin zu einem Wasserbecken. «Wir verwenden gerne Materialien, die aufgrund ihrer Wertigkeit gut altern. Die Lebensdauer von Muschelkalk ist extrem hoch», berichtet Annette Barnett. «Durch eine gewisse Patina gewinnt der Stein zusätzlichen Reiz und der natürliche Rohstoff erdet den Menschen.»
Bei der Umsetzung des Projekts bestand die besondere Herausforderung für die Landschaftsarchitekten in der Höhenabwicklung: Die unterschiedlichen Ebenen erforderten eine feine Höhenabstimmung, um harmonische Übergänge zu erzeugen. Das Ergebnis sind zum einen Plätze, die aufgrund ästhetisch klarer Linien an Mauern, Treppen und Umrandungen zum Verweilen einladen, beispielsweise auf dem Feuerplatz, am Brunnen oder in der Sommerküche. Zum anderen fügt sich ein Pfad aus schwebenden Bodenplatten in den Garten ein und erzeugt in Verbindung mit der Landschaft eine ausgewogene Atmosphäre.
Neben der Beschaffenheit ist die ökologische Bilanz ein weiterer Pluspunkt des Muschelkalks von TRACO. Der Energieaufwand für seine Gewinnung ist vergleichsweise gering, denn er wird in Deutschland abgebaut und weiterverarbeitet. Auch lange Transportwege fallen weg. So fügt sich der Stein nicht nur durch sein edles Erscheinungsbild, sondern auch durch seine ausgezeichnete Naturverträglichkeit bestens in die idyllische Umgebung ein.