Die Schweizer Stahl-, Metall- und Fassadenbaubranche befindet sich in einem intensiven Spannungsfeld zwischen Strukturwandel, Digitalisierung im Bauwesen, eines zunehmenden Kreislaufdenkens und einem massiven Fachkräftemangel. Diesem Wandel tritt die Branche nun entschieden entgegen mit der neuen Dachorganisation metal.suisse und mit Diana Gutjahr als engagierte Präsidentin, Nationalrätin und Stahlbauunternehmerin. Gerade in Krisenzeiten wie diesen ist es umso wichtiger, eine starke Dachorganisation zu haben.
Bereits im November einigten sich die Branchenverbände des Stahl-, Metall- und Fassadenbaus, dass es für die metallischen Werkstoffe im Bau einen gemeinsamen Auftritt braucht. Die öffentliche Wahrnehmung der Branche entspricht aus Sicht aller Beteiligten nicht dem Gewicht, was der Branche hinsichtlich Innovation, interessanter Bauwerke, aber auch gemessen an klassischen volkswirtschaftlichen Grössen wie Arbeitsplätzen zukommen müsste. Zu sehr steht sich die Branche durch die starke Fragmentierung selbst im Weg. «Ich habe das Gefühl in unserer Branche kämpft jeder für sich, deshalb bin ich überzeugt, dass eine gemeinsame Stossrichtung äusserst wichtig ist», sagt die neue Präsidentin Diana Gutjahr.
Im Februar wurde der gemeinsame Auftritt in der Gründungsveranstaltung von metal.suisse beschlossen. Die Delegierten der Gründungsverbände AM Suisse Metaltec, Stahlbau Zentrum Schweiz (SZS), Schweizerischer Verein für Schweisstechnik (SVS), Schweizerischer Stahl- und Haustechnikhandel (SSHV) und Schweizerische Zentrale Fenster und Fassaden traten zur Gründung der neuen Dachorganisation zusammen. Das oberste Ziel der Stahl- und Metallbauunternehmerin Gutjahr ist, der Branche ein Gesicht zu geben: «Unsere Branche leistet Beeindruckendes und ich finde sie sollte auch die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdient. Das ist wichtig, damit wir die nötigen Fachkräfte finden und junge Leute für unsere spannenden Berufe begeistern können.» Dazu möchte man die Zusammenarbeit der Verbände stärken und Synergien schaffen.
Gesamten Kreislauf abbilden
Die Ziele der neuen Organisation sind klar: metal.suisse möchte den gesamten Materialkreislauf der metallischen Werkstoffe abbilden und sich für die ganze Branche stark machen. Vor allem über Projekte für Materialentscheider möchte man auf die Vorteile des Werkstoffs hinweisen. Der Auftritt der metallischen Materialien im Bau der Branche muss entsprechend klarer werden und das Image der gesamten Branche gestärkt werden, die Marketingaktivitäten gebündelt und die einzelnen Verbände als Kompetenzzentren positioniert werden. metal.suisse wird auch wichtige Projekte der Vorgängerorganisation Stahlpromotion Schweiz weiterführen. So zum Beispiel die Aufklärungsarbeit zu den Vorteilen der Bauweise an Hochschulen oder die Verleihung des Prix Acier, ein Preis für exemplarische Stahlbauprojekte.
Ein weiteres Ziel der neuen Organisation ist mehr Präsenz auf dem politischen Parkett. Die Themen der Branche seien vielfältiger geworden. Die Herausforderungen an die Bauwirtschaft sind gross, vor allem wenn es um die Kreislauffähigkeit von Gebäuden geht. «Wir sind überzeugt, dass wir hier eine besondere Stärke ausspielen können und dass unserer Branche eine grosse Rolle zukommen wird» erklärt Geschäftsführer Andreas Steffes.
Zusammenhalt in Zeiten von Corona
Mehr politischen Rückhalt ist auch erklärtes Ziel der Thurgauer Nationalrätin Diana Gutjahr. Sie vertritt als Präsidentin von metal.suisse die Branche auf politischer Ebene: «Mit metal.suisse schaffen wir grössere Wahrnehmung für die Anliegen und Bedürfnisse der Branche, schärfen aber auch den Blick auf die herausragende Leistung unserer Unternehmen. Ich freue mich darauf, als Präsidentin die Branche noch näher zusammen zu bringen.» Diana Gutjahr führt gemeinsam mit ihrem Mann den Familienbetrieb, die Ernst Fischer AG, Stahl- und Metallbau, in Romanshorn.
Das Coronavirus beschäftigt auch die Dachorganisation metal.suisse. «Gerade jetzt ist es umso wichtiger, dass wir als Organisation zusammenstehen und uns gegenseitig unterstützen. Von dieser Krise ist die gesamte Branche betroffen. Die Branche unterstützt die Entscheidungen des Bundesrates und trägt diese vollumfänglich mit. Die Sicherheit und Gesundheit der Belegschaft und der Allgemeinheit müssen im Vordergrund stehen. Gelebte Solidarität und gesellschaftlicher Zusammenhalt sind oberstes Gebot», sagt Andreas Steffes.