«Collaboration» hiess das Generalthema der diesjährigen Swissbau, und «Collaboration» ist der rote Faden, der auch durch die Focus-Veranstaltungen an der Bau-
messe führte. Aber auch in den Wochen nach der Swissbau begleitet uns das Thema weiter. Dahinter steckt eine These: Erfolgreich – schrieben die Verantwortlichen der Swissbau – seien jene, «die das Zusammenspiel von Planung, Bau und Nutzung als Ganzes sehen». Damit rücken zuerst einmal weniger die Formen der Zusammenarbeit selber ins Zentrum als um die Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit beim Bau von Lebens-, Arbeitsräumen und Infrastrukturen. Und dies ist – einfach gesagt – wohl in erster Linie das gegenseitige Verständnis für die Interessen, Bedürfnisse und Handlungsspielräume der Beteiligten, aber auch der Gesellschaft.
Als Unternehmen, das unterschiedliche Disziplinen unter einem Dach vereint, hat die Gruner Gruppe hier grundsätzlich gute Voraussetzungen. So arbeiten Generalplaner und Gebäudetechniker in unseren Projekten Hand in Hand, ebenso Verkehrsexperten und Umweltfachleute, Brandschutzcracks und Tragwerkplaner. Trotz der Konzentration an Wissen funktioniert die Zusammenarbeit noch nicht immer wie ein Uhrwerk, manchmal überwiegt eher das Nebeneinander- als das Miteinander.
Gerade deshalb sind Digitalisierung und Vernetzung eine so ungeheure Chance. Sie zwingen unsere Spezialisten, auf dasselbe Modell zu schauen; es ist dann nicht das eigene Spezialistenbaby, das geschaukelt werden will, sondern der gemeinsame zuerst digitale Objekt, welches Fürsorge und Aufmerksamkeit braucht und gemeinsam entwickelt wird. Machen wir uns keine Illusionen: Spezialisierung und Arbeitsteilung sind wichtig, weil sie spezielles Know-how und Spitzenleistung ermöglichen. Digitalisierung und Vernetzung helfen uns, aus der Summe dieser Teile mehr zu machen. Das andere Sein beziehungsweise Arbeiten wird das Bewusstsein verändern – zum Guten!
Neue Tools reichen aber nicht. Das spüren wir ganz stark, wenn es um die Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden geht. Hier brauchen wir mehr Grenzgänger – Mitarbeitende, Projektleiter, die nicht nur aus der eigenen Perspektive denken und handeln, sondern mit der Brille der Kunden und Partner auf Projekte schauen – und dies durchaus auch (selbst-)kritisch; nicht nur Planungstechniken beherrschen, sondern auch erfolgreiche Kommunikation. Wir investieren deshalb nicht nur in Tools, sondern auch in die «Software» unserer Mitarbeitenden. Damit sie das Zusammenspiel von Planung, Bau und Nutzung als Ganzes nicht nur sehen, sondern auch für unsere Kunden gewinnbringend anwenden können.