Schweizer Touristen denken zuerst an Berge, Alpen und vielleicht Schokolade. Allerdings hat die Schweiz darüber hinaus auch für Freunde moderner Architektur eine Menge zu bieten. Die Besichtigung solcher Häuser zeigt, dass Heidis Heimat eben nicht nur aus Bauernhäusern und Bodenständigkeit besteht.
So mancher Prunkbau ist beeindruckend und würde auf den ersten Blick nicht sofort mit der Schweiz in Verbindung gebracht. Doch das stets neutrale Land zeigt sich architektonisch mutig, sorgt für Abwechslung und schafft es trotzdem, die Landschaft zu erhalten. Die nachfolgenden zehn Architekturwunder bringen nicht nur Besucher zum Staunen.
1. Das Weingut Gantenbein in Graubünden
In Fläsch, einem kleinen Ort im Kanton Graubünden, steht ein Weingut, das mit seiner modernen Architektur überrascht. Auf den ersten Blick wirkt das Weingut Gantenbein schlicht, doch hinter der dezenten Fassade erwartet ein echtes Highlight. Über 28.000 Klinkersteine wurden von einem Roboter so gesetzt, dass sie ein lebendiges Muster aus Licht und Schatten bilden. Je nach Tageszeit verändert sich das Erscheinungsbild.
Innen setzt sich der klar strukturierte, architektonische Stil fort. Unten gärt der Wein, oben wird probiert. Natürliche Abläufe und kurze Wege sind hier möglich. Wer das Weingut besucht, darf sich über das Tageslicht freuen, denn auch hier wurde clever gearbeitet. Die Fassade ist nicht nur Lichtquelle, sondern auch Belüftung in einem.
2. Die Kapelle Son Benedetg in Sumvitg
Zwischen 1985 und 1989 liess Peter Zumthor die Kapelle Son Benedetg in Sumvitg erbauen. Ins hölzerne Gebäude wurden zahlreiche bauliche Merkmale der Schweiz integriert, man setzte auf Tradition und verlieh dem Gebäude trotzdem einen Hauch der Moderne. Geometrische Formen, Holz und Oberlichter sorgen für ein warm-gemütliches Ambiente.
Warum überhaupt der Neubau? Die ehemalige Kapelle wurde 1984 vollständig zerstört, sie war einer Lawine aus Staub zum Opfer gefallen. Der neue Standort ist nur wenige hundert Meter entfernt, die Ruinen des früheren Standorts sind restauriert worden.
Mit Ersatzbauten kennt sich auch die Glücksspielbranche in der Schweiz gut aus. So mussten nach dem Zweiten Weltkrieg beispielsweise die Häuser in Lugano, Zürich und Basel neu gebaut werden. Am Beispiel Basel zeigt sich der Hang zur Moderne in der Schweiz. In der zweischichtigen Fassade ist top-modern und trotzdem gehört das Haus zu einem altehrwürdigen Gebäude.
Der Bedarf von Investitionen in die Casino-Architektur ist aber nicht mehr so wichtig wie noch vor 50, 60 oder 70 Jahren. Wie hier auf der Webseite von Casino Groups unschwer zu erkennen ist, gewinnen Online-Anbieter mehr und mehr an Bedeutung. Teure Neubauten müssen daher gut überlegt sein.
3. Die Monte Rosa Hütte auf 2.883 Metern Höhe
Einer der komplexesten Holzbauten in der gesamten Schweiz ist die Monte-Rosa-Hütte. In einer Höhe von 2.883 würde kaum jemand ein solch beeindruckendes Bauwerk erwarten und doch steht es dort. Die Aluminium-Fassade wirkt wenig aufregend, allerdings verbirgt sich dahinter jede Menge Technologie.
Was nach schlichter Fassadengestaltung aussieht, ist in Wirklichkeit ein Zusammenspiel aus einem cleveren Energiemanagement-System und einer Solaranlage. Das Chalet ist Hightech pur und hat zurecht einen Platz in der Liste der bedeutendsten Gebäude in der Schweiz verdient. Wer von aussen nach innen kommt, erlebt eine grosse Überraschung. Was aussen kühl wirkt, wärmt innen mit Holz und warmer Architektur.
4. Die Villa Vals liegt nicht auf, sondern im Berg
Was aussieht wie ein Loch im Felsen, ist tatsächlich der Eingang zu einer besonderen Villa in der Schweiz. Hier wurde der typische Schweizer Alpenstil bewusst gebrochen, denn welches Haus liegt schon wirklich im Felsen. Ein Architekturbüro aus den Niederlanden sorgte für den Entwurf und schaffte eine Villa, die von aussen verborgen und von innen beeindruckend erscheint. Die Aussicht auf das Alpenpanorama wird nicht beeinflusst, der Betonteil des Gebäudes liegt komplett unterirdisch.
Um das Gebäude umzusetzen, musste der Platz freigesprengt werden. Erst dann konnte das Gebäude in die Öffnung gelassen werden. Bewegt sich der Berg, schützt ein kokonartiger Betonüberzug vor Schäden. Wer vom Berg nach unten schaut, sieht das Gebäude nicht. Die konkav geschwungene Fassade ist erst sichtbar, wenn man direkt davor steht.
5. Die Stiftsbibliothek blickt auf eine spannende Baugeschichte zurück
In St. Gallen befindet sich mit der Stiftsbibliothek ein Gebäude, das weltweit bekannt ist. Es handelt sich um eine der historisch-bedeutsamsten Bibliotheken und führt bis ins Jahr 612 zurück. Besonders berühmt ist der Barocksaal, der zwischen den Jahren 1758 und 1767 erbaut wurde. 170.000 Bücher lagern hier und selbst wer kein Interesse an Architektur hat, darf einen Besuch hier nicht vergessen. Die beeindruckenden Fresken und Deckenmalereien sorgen aber immer wieder dafür, dass Besucher den Kopf gen Himmel recken und aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
6. Das „Maison des Schtroumpfs“ beweist den Schweizer Humor
Bei manchen Gebäuden kann Architektur zum Nachdenken anreden. Das in Genf befindliche Gebäude „Maison des Schtroumpfs“ wirft in jedem Fall Fragen auf. Es wurde von drei Schweizer Architekten erbaut und hat keine geraden Wände. Damit erinnert es doch sehr an Gaudi, der für seine abenteuerliche und fiktive Bau- und Gestaltungsweise bekannt war. Ob hier wirklich Schlümpfe leben, ist bislang weder ausgeschlossen noch bewiesen.
Den Platz des Gebäudes hätte man passender nicht wählen können. Das Quartier des Grottes gilt ohnehin als schrullig und alternativ, was passt da besser als ein Haus ohne rechte Winkel? Schon von aussen lohnt es sich, das ein oder andere Foto zu knipsen und über die Baustruktur nachzudenken und sie zu hinterfragen.
7. Das Rolex Learning Center in Lausanne
Auf dem Campus der EPFL in Lausanne steht ein Gebäude, das auf den ersten Blick nicht als solches zu erkennen ist. Das Rolex Learning Center wirkt wie eine grosse, fliessende Fläche aus Glas und Beton. Es gibt keine Treppen und keine Etagen. Stattdessen warten überall Hügel, Durchblicke und Übergänge.
Entworfen vom japanischen Architekturbüro SANAA verbindet das Zentrum die Bibliothek, Lernzonen, Cafés, Seminarräume und sogar ein Restaurant unter einem Dach. Die Struktur basiert auf einem durchgehenden Band aus Beton, das sich im Verlauf einer Welle hebt und senkt. Die Form sorgt für ungewöhnliche Perspektiven, schafft aber auch Orte der Ruhe und Konzentration.
Von aussen sorgen 1.600 Öffnungen für Lichteinfall ins Innere. Das gesamte Gebäude wirkt offen, zugänglich und trotzdem entsteht im Innenbereich ein Raum, der konzentriertes Lernen ermöglicht.